Kurienkardinal: Iraker müssen für Sicherheit des Papstes sorgen
Laut Kurienkardinal Fernando Filoni hängt die Sicherheit beim geplanten Papst-Besuch im Irak wesentlich von der Beteiligung der Bevölkerung ab. "Es ist klar, dass die Behörden alles tun werden, um eine sichere Reise zu gewährleisten. Aber ich denke, dass, wie schon bei anderen Gelegenheiten, die Bürger selbst die Sicherheit garantieren werden", sagte der ehemalige apostolische Nuntius im Irak in einem Interview mit "Rome Reports" am Dienstag. Auf mehr Stabilität in dem immer noch vom Krieg gezeichneten Land zu warten, sei keine Option: "Es kommt für uns nicht in Frage, nur dorthin zu reisen, wenn es ruhig ist", so Filoni. Das habe mit der Logik der christlichen Kirche nichts zu tun. "Wir sind bei den Menschen. Wenn die Menschen leiden, teilen wir das Leid mit ihnen."
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Papst Franziskus selbst hatte am Sonntag Zweifel geäußert, ob seine erste Reise im Irak möglich sein werde. "Ich weiß im Moment nicht, ob sie stattfinden wird", sagte er im TV-Interview des italienischen Senders Canale 5. Der Vatikan hatte den schon länger angedachten Besuch im Dezember für den 5. bis 8. März angekündigt. Ein offizielles Programm liegt zwar noch nicht vor, benannt wurden aber die Städte Bagdad, Erbil, Mossul, Karakosch und Ur. Unterdessen hat das chaldäisch-katholische Patriarchat am Montag das Logo des Papstbesuchs mit dem Motto "Ihr alle seid Brüder" vorgestellt. Das Motiv zeigt Franziskus vor der Silhouette des Iraks sowie die Flaggen des Vatikans und des Iraks unter einer Friedenstaube.
Kardinal Filoni, der ehemalige Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker (2011–2019), ist heute Kardinal-Großmeister des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem und mit der Lage im Irak vertraut: Von 2001 bis 2006 war er Apostolischer Nuntius für den Irak und Jordanien. Während des Irakkriegs (März bis Mai 2003) blieb er als einziger ausländischer Diplomat in Bagdad, was ihm den Spitznamen "Nuntius Courage" einbrachte. Während der Irakkrise 2014 schickte Papst Franziskus Filoni als Sondergesandten in das Land. (fxn)