"Kreuz reicht": Neuer Churer Bischof will kein eigenes Wappen
Der neue Bischof von Chur, Joseph Maria Bonnemain, verzichtet auf ein eigenes Bischofswappen. Das Kreuzzeichen Jesu reiche ihm aus, zitierte das Schweizer Portal kath.ch den katholischen Geistlichen am Mittwoch. "Das Kreuz ist das Zeichen der liebenden Hingabe Christi für die Welt. Deswegen: Erwarten Sie nicht von mir, dass ich ein Bischofswappen entwerfe und benütze, was üblicherweise der Fall ist", so der 72-Jährige. "Mir reicht das Kreuzzeichen Christi. Und dieses, nur dieses, werde ich benutzen."
Katholische Bischöfe wählen sich traditionell ein persönliches Wappen, über dem ein grüner Hut mit zwölf Quasten an einer Kordel, bei Erzbischöfen mit 20 Quasten abgebildet ist. Kardinäle tragen einen roten Hut mit 30 Quasten im Wappen.
Papst Franziskus hatte den 72-jährigen Bonnemain am Montag zum künftigen Bischof der Schweizer Diözese Chur ernannt. Eigentlich hätte das aus 22 Priestern des Bistums bestehende Domkapitel im vergangenen November einen neuen Bischof wählen sollen. Allerdings hielt es damals keinen der drei vom Papst Vorgeschlagenen für wählbar; auch nicht Bonnemain, der auf der Wahlliste gestanden hatte. Da das Domkapitel auf eine Wahl verzichtete, konnte das Kirchenoberhaupt frei den neuen Oberhirten bestimmen. Das Bistum Chur gilt seit Jahrzehnten als gespalten. Die Amtsführung der konservativen Bischöfe Wolfgang Haas (1988/90-1997) und Vitus Huonder (2007-2019) polarisierte die Schweizer Kirche über die Bistumsgrenzen hinaus. Seit der Annahme des altersbedingten Rücktritts von Huonder durch Papst Franziskus im Jahr 2019 wird die Diözese durch den ehemaligen Bischof von Reykjavík, Pierre Bürcher, als Apostolischer Administrator geleitet. (mal/KNA)