Bericht: Erstmals weniger als 1.000 Seminaristen in Spanien?
Einem Medienbericht zufolge ist die Zahl der Priesterseminaristen in Spanien erstmals unter Eintausend gesunken. Der Ständige Rat der Spanischen Bischofskonferenz soll sich bei seiner jüngsten Sitzung Ende Februar mit diesem Thema beschäftigt haben, berichtete das Internetportal "Religión Digital" am Dienstag unter Bezugnahme auf ungenannte Quellen. Bei ihrem Treffen hatten die spanischen Bischöfe auch über eine Reform der Priesterausbildung beraten. Die Bemühungen bündeln sich demnach in einem Prozess mit dem Namen "Formar pastores misioneros" (Missionarische Hirten ausbilden), der im vergangenen Jahr angestoßen wurde und eine inhaltliche sowie strukturelle Reform der Priesterausbildung in Spanien als Ziel hat.
Die letzten von der Spanischen Bischofskonferenz veröffentlichten Zahlen nennen 1.128 Seminaristen und beziehen sich auf das Studienjahr 2019-20. Im Vergleich zum akademischen Jahr 2002-03 sind die Zahlen der Priesteranwärter damit um ein Drittel gefallen. Nach Angaben von "Religión Digital" studiert etwa ein Fünftel des Priesternachwuchses in Seminaren des Neokatechumenalen Weges, die sich zu Ehren der Gottesmutter Maria "Redemptoris Mater" nennen. In 14 der 70 spanischen Diözesen (inklusive Militärbistum) existierten nach Angaben der Bischofskonferenz im Jahr 2018 neokatechumenale Priesterseminare. In Deutschland gibt es in den Erzbistümern Berlin und Köln jeweils ein Priesterseminar dieser Neuen Geistlichen Gemeinschaft. (rom)
04.03.2021, 13.00 Uhr - Ergänzung: Die Spanische Bischofskonferenz hat nach dem Erscheinen des Berichts von "Religión Digital" die aktuellen Zahlen der Seminaristen im Studienjahr 2020-21 veröffentlicht. Demnach befindet sich die Zahl der Priesteranwärter mit 1.066 Kandidaten tatsächlich auf einem historischen Tiefstand, allerdings befindet sie sich nicht unter der Marke von 1.000. "Religión Digital" gibt zudem an, dass aktuell ein Viertel der Seminaristen in einer Einrichtung des Neokatechumenalen Wegs studiert.