Neuzelle: Erste Priesterweihe eines Zisterziensers seit 250 Jahren
Zum ersten Mal seit 1967 findet am 22. Mai im brandenburgischen Wallfahrtsort Neuzelle eine Priesterweihe statt. Die Weihe von Pater Alberich Maria Fritsche, die vom Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt durch Handauflegung und Gebet in der Stiftskirche gespendet werde, sei zudem die erste Priesterweihe eines Zisterziensermönchs in Neuzelle seit mehr als 250 Jahren, teilte das im Jahr 2018 neugegründete Zisterzienserkloster in dem Ort an der deutsch-polnischen Grenze am Dienstag mit.
"Ein richtiges Lausitzer Gewächs"
"Wir freuen uns sehr, dass mit Pater Alberich Maria einer unserer Mitbrüder die Priesterweihe empfängt, um in Zukunft die Sakramente zu spenden und im Einsatz für die Menschen tätig zu sein", erklärte der Prior der Gemeinschaft, Pater Simeon Wester. Dass Pater Alberich Maria aus dem brandenburgischen Senftenberg stamme und er damit "ein richtiges Lausitzer Gewächs" sei, freue die Gemeinschaft umso mehr. "Es ist für uns sehr ergreifend, dass Gott unsere Neugründung in Neuzelle wachsen und gedeihen lässt", so der Prior weiter.
Fritsche wurde am 2. März 1992 im brandenburgischen Lauchhammer geboren. Nach dem Abitur absolvierte er zunächst Praktika und ein Auslandsjahr in der Ukraine. Bei einer Fahrradtour mit Bekannten lernte er das österreichische Stift Heiligenkreuz kennen und trat kurz darauf in die Zisterzienserabtei ein. Nach einem Jahr Kandidatur, einem Jahr Noviziat und drei Jahren zeitlicher Profess legte er am 20. August 2015 die ewige Profess ab. Am 10. Oktober 2020 wurde er zum Diakon geweiht und am 30. April 2021 schloss er sein Philosophie- und Theologiestudium an der päpstlichen Hochschule Benedikt XVI. in Heiligenkreuz mit dem Magister Theologiae ab.
Das Zisterzienserkloster Neuzelle wurde am 2. September 2018 von Mönchen aus dem Stift Heiligenkreuz neu besiedelt. Seither leben nach 200 Jahren Unterbrechung wieder Mönche in dem Ort südlich von Eisenhüttenstadt. In den kommenden Jahren plant die Gemeinschaft einen Klosterneubau im Neuzeller Ortsteil Treppeln. Das neue Kloster soll den Namen "Maria Mutter Friedenshort" tragen – eine Anspielung auf das Neuzeller Wallfahrtslied, das mit diesen Worten beginnt. (stz)