Fokolar-Bewegung: Es gab spirituelle Grenzüberschreitungen
Die Fokolar-Bewegung in Deutschland, Österreich und der Schweiz hat eine Kontaktstelle für geistlichen Missbrauch und Machtmissbrauch eröffnet. "Uns ist bewusst, dass es auch in der Fokolar-Bewegung spirituelle Grenzüberschreitungen gab und Menschen im Kontakt mit Mitgliedern unserer Gemeinschaft verschiedene Formen von geistlichem und Machtmissbrauch erlebt haben", so die Delegierte Maria Magerl am Montag. Mit der Einrichtung dieser Stelle wolle die Geistliche Gemeinschaft signalisieren, "dass wir solche Missstände erkennen, aufdecken und beenden wollen".
Besetzt ist die Stelle mit einem Team aus Psychologen, Konfliktberatern, Theologen und Sozialpädagogen, die laut der Organisation entweder nicht zur Fokolar-Bewegung gehören oder dort keine Leitungsposition innehaben. Betroffene können dort konkrete Fälle melden, zudem können die weiteren Schritte geklärt werden. Außerdem soll das Team Präventionsschulungen durchführen.
Die Fokolar-Bewegung (offizieller deutscher Name: Werk Mariens) wurde 1943 von Chiara Lubich gegründet und zählt laut eigenen Angaben heute 140.000 Mitglieder in mehr als 180 Ländern. Neben dem Engagement in der Ökumene setzt sich die Bewegung unter anderem für einen Dialog unter den Religionen, Frieden und soziale Gerechtigkeit ein. Seit Februar ist die aus Israel stammende Margaret Karram Präsidentin der Gemeinschaft. (cph)