Priesterweihen in zwei Diözesen

Bischof Voderholzer zu Reformdebatte: Viel die Rede von Macht

Veröffentlicht am 27.06.2021 um 11:55 Uhr – Lesedauer: 

Regensburg/München ‐ Bei Priesterweihen haben sich Rudolf Voderholzer und Reinhard Marx dem Priesteramt gewidmet und unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt: Während Marx an einen "Dienst für alle" appellierte, rekurrierte Voderholzer auf den Synodalen Weg.

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Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer hat acht Männer zu Priestern geweiht. Bei der Feier am Samstag im Sankt-Peter-Dom äußerte sich Voderholzer zur aktuellen Reformdiskussion der katholischen Kirche in Deutschland, dem Synodalen Weg. "Es ist viel die Rede von Macht", sagte der Bischof. Dies erscheine ihm oft als eine irrationale Debatte. Die Weitergabe des Glaubens sei nicht durch ein Machtwort zu erzielen, sondern durch Worte des Bekennens und der Glaubenserfahrung. An die Weihekandidaten gerichtet sagte Voderholzer, es gehe nicht um nicht um menschliche Machtworte, "sondern Worte, die ihr in Vollmacht sprechen dürft".

Fünf der Männer wurden für die Diözese geweiht. Zwei Kandidaten gehören zum Orden der Augustiner-Chorherren von Windesheim im niederbayerischen Paring, ein Kandidat zählt zur Gemeinschaft Oratorium des Heiligen Philipp Neri in Aufhausen in der Oberpfalz.

Priestertum als "Dienst für alle" verstehen

In München weihte Kardinal Reinhard Marx fünf Männer zu Priestern. Dabei mahnte er am Samstag im Liebfrauendom laut seiner Pressestelle, das Priestertum als "Dienst für alle" zu verstehen. Das Messgewand solle nicht den Priester von den Menschen trennen. Priester dürften sich nicht absondern. Ein Priester, der "etwas Besonderes sein will", habe nicht verstanden, was Jesus vorgelebt habe. Es gelte nicht zu wetteifern um Macht und Einfluss, sondern darum, was man für die anderen tun könne. "Der Geist ist unbegrenzt", ergänzte Marx. Priester seien "nicht die Kontrolleure und Besitzer und Verwalter des Geistes Gottes".

Vielmehr, so führte der Erzbischof von München und Freising aus, seien Priester "beauftragt, von diesem Geist zu sprechen und den Menschen zu helfen, die Kraft des Geistes, die in ihnen steckt in Taufe und Firmung zu entwickeln und nicht schlafen zu lassen, nicht ruhen zu lassen, dass sie aufgeweckt werden und entdecken, wie sehr Gott in ihnen am Werk ist". Dafür brauche es Priester als Zeugen, die in der Eucharistie, in den Sakramenten und in der Predigt die Menschen dabei unterstützten.

Die zu Priestern geweihten Männer sind zwischen 26 und 35 Jahre alt. Sie stammen alle aus kleineren Orten in Oberbayern. (cph/KNA)