Neue DBK-Generalsekretärin Gilles: Thema Frauenordination klären
Die neue Generalsekretärin der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Beate Gilles, hat die Frauenordination als eine der drängenden Zukunftsfragen für die katholische Kirche bezeichnet. "Die Frage, ob Frauen auch Priesterin werden sollen, ist virulent", sagt Gilles der "Zeit"-Beilage "Christ & Welt" (Donnerstag). So einfach sei sie nicht zu beantworten, fügte Gilles hinzu: "Aber sie stellt sich ganz stark."
Es sei wichtig, dass der Synodale Weg in Deutschland die Frage nach der Frauenordination stellt, fügte Gilles hinzu: "Wir müssen mit uns ringen." Sie selbst habe allerdings nie eine Berufung gespürt, Priesterin zu werden. Gilles ist die erste Frau, die das Sekretariat der DBK in Bonn führt. Die Bischöfe hatten die 51-jährige Theologin im Februar zur neuen Generalsekretärin und Geschäftsführerin des Verbands der Diözesen Deutschlands (VDD) gewählt. Gilles ist Nachfolgerin von Pater Hans Langendörfer, der Anfang Januar nach 24 Dienstjahren in den Ruhestand gegangen war. Ihre Stelle wird sie am Donnerstag antreten.
Spannende Zeiten für die Kirche
Die aktuelle Zeit sei nicht nur kritisch, sondern auch spannend für die Kirche, sagte Gilles nach ihrer Wahl im Doppelinterview von katholisch.de und der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Sie laufe nicht weg, sondern wolle mitgestalten. Es sei ein "starkes Signal, eine Frau jetzt in diese Führungsposition zu setzen", sagte sie weiter. Das Amt der Generalsekretärin werde sich verändern, "etwa mit Blick auf die Rolle, die ich zum Beispiel im geistlichen Leben des Hauses einnehmen kann; hier gilt es neue Formen zu finden".
Gilles wurde am 2. Mai 1970 in Hückeswagen im Bergischen Land geboren. Sie studierte von 1989 bis 1995 an der Universität Bonn katholische Religionslehre und Deutsch. Im Anschluss betätigte sie sich dort wissenschaftlich bis 1999 als Mitarbeiterin am Seminar für Liturgiewissenschaft. 2000 promovierte sie mit einer Arbeit zu Gottesdienstübertragungen in den Medien. (tmg/epd/KNA)