Auszeichnung für Beiträge zur spirituellen Theologie

Karl-Rahner-Preis 2021 für deutschen Theologen Langenfeld

Veröffentlicht am 06.07.2021 um 11:47 Uhr – Lesedauer: 

Innsbruck ‐ Mit einer der höchsten Auszeichnungen der Theologie werden ein deutscher Fundamentaltheologe und ein chilenischer Jesuit ausgezeichnet: Beide befassen sich mit spiritueller Theologe und legen Beiträge zum Thema Heiliger Geist und Berufung vor.

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Der Karl-Rahner-Preis wird in diesem Jahr an den deutschen Fundamentaltheologen Aaron Langenfeld und den chilenischen Jesuiten Hernán Rojas verliehen. Das teilte die Universität Innsbruck am Montag mit. Langenfeld wird mit dem Preis für herausragende wissenschaftliche Arbeiten aus den Bereichen christlicher Philosophie und Theologie für seine pneumatologische Habilitationsschrift "Frei im Geist" und Rojas für seine berufungstheologische Dissertation "Wohin, Herr, willst Du mich bringen?" ausgezeichnet. Die Arbeiten beider Autoren wiesen sowohl für die Erforschung des Werkes Karl Rahners als auch für die Entwicklung der Systematischen und Spirituellen Theologie ein außerordentlich innovatives Profil auf, so die Begründung des wissenschaftlichen Beirats der Karl-Rahner-Stiftung, die den Preis verleiht.

Langenfeld, der derzeit die Professur für Dogmatik und Dogmengeschichte unter Berücksichtigung fundamentaltheologischer Fragestellungen an der Universität Vechta vertritt, greife in seiner Arbeit das vieldiskutierte Grundaxiom Karl Rahners auf, dass mit der Nähe zu Gott die Freiheit und Vollendung des Menschen wuchsen. Diese für die gesamte christliche Welt- und Menschensicht grundlegende Orientierung diskutiere er auf höchstem Niveau der aktuellen Debatten in Theologie und Philosophie, so die Preisbegründung.

Innovative Beiträge zur systematischen und spirituellen Theologie

Rojas, der an der Universität Innsbruck promoviert wurde, lege in einer detailgenauen Aufarbeitung des Werkes Karl Rahners eine eigenständige Theologie der Berufung vor. Rahner selbst habe zwar nicht umfassend zum Thema Berufung gearbeitet, dennoch gelinge es Rojas, das Werk Rahners für eine Beschäftigung mit diesem Thema fruchtbar zu machen, begründet der Beirat die Auswahl des Jesuiten.

Der jährlich verliehene Karl-Rahner-Preis wurde 1985 vom Professorium der Katholisch-Theologischen Fakultät an der Universität Innsbruck begründet, wo Rahner (1904-1984) seine wissenschaftliche Karriere einst begonnen hatte. Heute wird der Preis von der Karl-Rahner-Stiftung mit Sitz in München verliehen. Der wissenschaftliche Beirat zur Sichtung eingereichter Arbeiten und zur Erstellung eines Vorschlags hat seinen Sitz nach wie vor in Innsbruck. Zu den bekannten deutschen Preisträgern gehören der Münsteraner Dogmatiker Michael Seewald (2016), die Würzburger Fundamentaltheologin Hildegund Keul (2003), die Osnabrücker Dogmatikerin Margit Eckholt (1993) und der Freiburger Dogmatiker und Liturgiewissenschaftler Helmut Hoping (1990). (fxn)