Damit mehr Frauen in kirchliche Führungspositionen kommen

Amtschefin des Münchner Ordinariats fordert neue Leitungsmodelle

Veröffentlicht am 21.09.2021 um 11:16 Uhr – Lesedauer: 

Bonn ‐ "Geteilte Leitung und Tandemmodelle sind ein wichtiges Instrument, das wir in der Kirche noch weiter ausbauen müssen": Die Amtschefin des Erzbischöflichen Ordinariats München, Stephanie Herrmann, fordert mehr Frauen in kirchlichen Führungspositionen.

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Die Amtschefin des Erzbischöflichen Ordinariats München, Stephanie Herrmann, fordert neue Leitungsmodelle, damit mehr Frauen in kirchliche Führungspositionen kommen. "Geteilte Leitung und Tandemmodelle sind ein wichtiges Instrument, das wir in der Kirche noch weiter ausbauen müssen", sagte Herrmann zum Abschluss von "Kirche im Mentoring - Frauen steigen auf" laut Hildegardis-Verein am Dienstag in Bonn.

Es brauche Modelle wie geteilte Führung, Vertrauen der Vorgesetzten in die Stärken der Nachwuchskräfte sowie gezielte Förderprogramme. Wichtig seien für die zukünftige Entwicklung in der Kirche auch familienfreundliche Strukturen, die die Vereinbarkeit von Familie und Karriere ermöglichten, und "dass es auch für Männer selbstverständlicher wird, in Elternzeit zu gehen".

Bereit für Verantwortung und Führung

Frauen, die an Programmen wie "Kirche im Mentoring" teilnehmen, zeigten damit, dass sie bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und in Führung zu gehen. Das sei ein wichtiges Signal für die Kirche. Wenn Bistumsleitungen Frauen in das Mentoringprogramm entsendeten, sei das ein Zeichen der Wertschätzung und Ermutigung, so Herrmann, die seit Anfang 2020 das Erzbischöfliche Ordinariat in geteilter Leitung mit Generalvikar Christoph Klingan führt. Als Amtschefin ist sie in erster Linie für die operative Verwaltungstätigkeit zuständig. Der Generalvikar dagegen kümmert sich laut Erzbistum vorrangig um die strategischen, inhaltlichen und theologischen Fragen.

"Kirche im Mentoring - Frauen steigen auf", das Mentoring-Programm zur Steigerung des Anteils von Frauen in Leitungspositionen in der katholischen Kirche, wird vom Hildegards-Verein in Kooperation mit der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) und dem Bonifatiuswerk für die deutschen Bistümer durchgeführt. Es zielt darauf ab, Frauen auf Führungspositionen innerhalb der katholischen Kirche vorzubereiten.

Insgesamt haben den Angaben zufolge bisher 124 Tandems aus einer Absolventin und Mentorin oder Mentor das Programm abgeschlossen. Das 2016 gestartete Projekt will darüber hinaus zu einer geschlechtergerechten Personal- und Organisationsentwicklung beitragen, für den Arbeitsplatz Kirche werben und eine nachhaltige Nachwuchssicherung ermöglichen. - Der Hildegardis-Verein ist Deutschlands ältester Verbund zur Förderung von Frauenstudien. Die Einrichtung wurde 1907 als "Verein zur Förderung von katholischen Studentinnen" gegründet. (tmg/KNA)