Das sind die neuen Vorsitzenden der Bischöflichen Kommissionen
Generationswechsel bei der Deutschen Bischofskonferenz (DBK): Die mehr als 60 Erzbischöfe, Bischöfe und Weihbischöfe haben am Dienstag bei ihrer Herbstvollversammlung in Fulda die Mitglieder der 14 Bischöflichen Kommissionen neu gewählt, die für die inhaltliche Arbeit der Bischofskonferenz zwischen den Vollversammlungen zuständig sind. Sieben der Kommissionen haben einen neuen Vorsitzenden:
Bischof Gerber übernimmt Kommission für Geistliche Berufe und Kirchliche Dienste
Die Leitung der Kommission für Geistliche Berufe und Kirchliche Dienste übernimmt der Fuldaer Bischof Michael Gerber (51). Er folgt auf den Münsteraner Bischof Felix Genn (71), der der Kommission seit mehr als 15 Jahren vorstand. Damit ist Gerber nun mitverantwortlich dafür, neue Ideen und Konzepte bei der Ausbildung von Seelsorgerinnen und Seelsorgern zu entwickeln. Aktuell geht es besonders darum, neue Strukturen für die Priesterausbildung zu finden - zur Debatte stehen auch Schließungen von mehreren Priesterseminaren.
Wie tief Gerber sich in die Materie eingearbeitet hat, zeigte sich bereits im Januar: Da verteidigte er beim Katholisch-Theologischen Fakultätentag (KThF) vor der versammelten und mehr oder minder empörten Professorenschaft die Pläne, die Standorte für die Priesterausbildung zügig zusammenzulegen. Die Einer-gegen-alle-Situation meisterte Gerber souverän und resümierte freundlich: "Wir werden uns nicht einig, das spüre ich deutlich."
Im Sommer folgte die erste Umsetzung: 14 Bistümer im Norden und Osten Deutschlands organisieren seit diesem Herbst einen Teil der Ausbildung ihres Seelsorgepersonals neu. Federführend dabei: der Vorsitzende der Verantwortlichen für die Priesterausbildung in den Bistümern und Fuldaer Regens Dirk Gärtner. Offen ist, was die Neuorientierung für die Zukunft der Katholisch-Theologischen Fakultäten bedeutet. Dafür ist nach der Arbeitsaufteilung der Bischofskonferenz allerdings federführend die Kommission für Wissenschaft und Kultur zuständig.
Junge Generation der Bischöfe
Gerber gehört mit 51 Jahren zur jungen Generation der katholischen Bischöfe in Deutschland. Er stammt aus Baden und galt früh als kirchliches Nachwuchstalent. Nach seinem Theologiestudium in Freiburg und Rom wurde er 1997 zum Priester geweiht.
Gerbers Glaube ist geprägt von der Schönstatt-Bewegung, die eine intensive Marienverehrung auszeichnet. Seine Glaubenserfahrungen veröffentlichte er 2015 in dem spirituellen Buch "Ermutigungen für Christen". Nach ersten Stationen in der Gemeindeseelsorge war Gerber von 1999 bis 2001 Hochschulseelsorger in Freiburg. 2002 wechselte er ans diözesane Priesterseminar. Mit einer Arbeit über die Ausbildung geistlicher Berufe wurde er 2007 promoviert.
2011 übernahm Gerber dann die Leitung des Priesterseminars. Und wurde 2013 Freiburger Weihbischof, bevor 2019 die Berufung als Diözesanbischof von Fulda folgte, wo er in dieser Woche Gastgeber der Vollversammlung aller deutschen Bischöfe ist.
Bischof Kohlgraf übernimmt Pastoralkommission
Erst die Theorie und jetzt die Praxis: Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf, vor seiner Ernennung zum Bischof von Mainz Professor für Praktische Theologie, leitet nun die Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz. In dieser Funktion folgt der 54-Jährige dem Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode (70).
Kohlgraf, in Köln geboren und zum Priester geweiht, lehrte vor der Bischofsernennung zunächst Pastoraltheologe an der Mainzer Katholischen Hochschule. Dieses theologische Fachgebiet hat es zu tun mit Theorien über die Umsetzung der christlichen Lehre vor Ort. Kohlgraf befasste sich wissenschaftlich unter anderem mit Vergeben und Verzeihen in Paarbeziehungen, mit Notfallseelsorge und mit der Zukunft christlicher Gemeinden vor dem Hintergrund des Priestermangels.
Kohlgrafs Grundüberzeugung ist zugleich der Titel einer seiner Veröffentlichungen: "Nur eine dienende Kirche dient der Welt". Ihm geht es um eine Kirche, die sich der gesellschaftlichen Realität stellt - "mehr verkündigend als belehrend". Deshalb besuchte er als neuer Bischof zunächst auch alle 20 Dekanate des Bistums. Beharrlich warb er für eine menschenfreundliche Kirche, in der "lieblose Urteile und Verurteilungen" keinen Platz haben.
Freundlich und kommunikativ
Kohlgraf gilt als freundlich und kommunikativ, als einer, der auch über sich selbst lachen kann. Zugleich ist Kohlgraf ein spiritueller Mensch. Es lasse ihn "nicht kalt, wenn andere lieblos über Christus, die Kirche und meinen Glauben reden, wenn christliche Symbole oder Überzeugungen verächtlich gemacht werden".
Seine Ansichten formuliert Kohlgraf klar: In der Reformdebatte sprach sich der Sohn eines Maurers und einer Krankenschwester zwar gegen eine Abschaffung, aber für eine Lockerung des Zölibats aus. Es lasse sich "nicht ausschließen, dass auch Verheiratete zum priesterlichen Dienst berufen sein können", sagte er. Bei der Frage der Priesterweihe von Frauen räumt er ein, dass die Argumente dagegen vielfach nicht überzeugten.
Kohlgrafs Denken ist allerdings mehr als das Einlassen auf aktuelle Streitthemen: Er befasste sich wissenschaftlich mit dem Denken der Kirchenväter der ersten Jahrhunderte nach Christus. Kohlgraf hält es für hilfreich, bei der Suche nach Problemlösungen auch zu wissen, wie frühere Generationen mit ihren Schwierigkeiten umgegangen sind und wie sie Veränderungen gestaltet und begründet haben. Ob Kohlgraf nach seiner Wahl zum Kommissionsvorsitzenden auch Präsident der Pax-Christi-Bewegung bleibt - das Amt hat er seit 2019 - ist zunächst noch offen.
Kardinal Marx übernimmt Publizistische Kommission
Der Münchner Kardinal Reinhard Marx ist neuer Medienbischof der Deutschen Bischofskonferenz. Die Bischöfe wählten ihn an seinem 68. Geburtstag zum Vorsitzenden ihrer Publizistischen Kommission. Marx folgt auf den Rottenburger Bischof Gebhard Fürst, der die Medien-Kommission 15 Jahre lang geleitet hatte.
Zuletzt machte Marx Schlagzeilen, als er Papst Franziskus seinen Rücktritt als Erzbischof von München und Freising anbot. Doch der Papst ermutigte ihn zum Weitermachen - zumal er Marx vor acht Jahren in seinen engsten, internationalen Beraterkreis von Kardinälen berief. Nun ist auch in der Bischofskonferenz, der Marx von 2014 bis 2020 als mediengewandter Vorsitzender vorstand, seine Expertise wieder stärker gefragt. Als Medienbischof ist er beispielsweise beauftragt, Ideen für kirchliche Medienarbeit zu entwickeln. Auch Fragen der Medienbildung junger Menschen gehören zu den Aufgaben.
Sein Bischofs-Motto lautet: "Wo der Geist des Herrn wirkt, da ist Freiheit". Zuletzt hatte er sich die Freiheit genommen, wieder mehr als Seelsorger denn als Verwalter zu arbeiten. Als Marx gebeten wurde, in der bayerischen Landeshauptstadt die erste Krankenwohnung für Obdachlose zu segnen, nahm er sich ausführlich Zeit für das Gespräch mit den dort lebenden Menschen. "Ich bin überzeugt, dass diese Gesellschaft die Stimme des Evangeliums braucht. Aber dafür braucht es auch eine Kirche, die sich immer wieder erneuert", so Marx' Überzeugung.
GKP gratuliert Marx
Auch das Thema Missbrauchsaufarbeitung wird den Kardinal weiter beschäftigen. Im Juli besuchte er eine Pfarrgemeinde, in der ein vorbestrafter Missbrauchstäter 20 Jahre lang Pfarrer war, ohne dass die Gemeinde informiert worden war. Der Fall ist eng verknüpft mit prominenten Kirchenmännern bis hinauf zum emeritierten Papst Benedikt XVI., seinem Vor-Vorgänger im Amt des Münchner Erzbischofs.
Die Gesellschaft Katholischer Publizisten Deutschlands (GKP) gratulierte Marx zur Wahl. Die Kommission gewinne mit dem Erzbischof von München und Freising eine Stimme, "die weltweit in Kirche und Gesellschaft Gewicht hat", sagte der GKP-Vorsitzende Joachim Frank am Dienstagabend. Zudem sähen die Medienschaffenden in der Wahl "eines des profiliertesten Bischöfe" in diese Position ein Zeichen dafür, "dass die Bischofskonferenz dem Journalismus in christlicher Verantwortung und seiner Bedeutung für die demokratische, plurale Gesellschaft einen großen Stellenwert beimisst".
Zugleich dankte der GKP-Vorsitzende Bischof Gebhard Fürst, dem langjährigen Vorsitzenden der Publizistischen Kommission, der nicht wieder für das Amt zur Verfügung stand. "Bischof Fürst hat in den vergangenen Jahren vor allem mit seinem Engagement für eine menschenwürdige Digitalisierung gezeigt, wie Christinnen und Christen ihre Verantwortung nutzen können, um Fortschritt verantwortet zu gestalten", betonte Frank.
Bischof Meier übernimmt Kommission Weltkirche
Seit gut einem Jahr ist Bertram Meier (61) katholischer Bischof von Augsburg - und hat schon mehrfach für Schlagzeilen gesorgt - etwa mit seiner Positionierung zur AfD. Jetzt wird er auch Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz und damit der "Außenminister" der Bischöfe.
Geboren wurde Meier am 20. Juli 1960 in Buchloe im Allgäu, aufgewachsen ist er im oberbayerischen Kaufering. Später zog er gen Süden. So leitete Meier von 1996 bis 2002 die deutsche Abteilung im vatikanischen Staatssekretariat. Er sei deshalb aber in Deutschland "kein vatikanischer Lautsprecher", sagte Meier einmal. "Ich sehe mich mehr als Dolmetscher nach beiden Seiten." Bei polarisierenden innerkirchlichen Konfliktthemen nimmt der Bischof häufig eine vermittelnde Position ein.
Wie für seine römische Expertise ist der Bischof auch für sein Ökumene-Engagement bekannt. Meier, der einer gemischt-konfessionellen Ehe entstammt, führte von 2013 bis 2021 die Arbeitsgemeinschaft der christlichen Kirchen (ACK) in Bayern. Auch brach er vor wenigen Monaten eine Lanze für den Reformator Martin Luther: Dieser "wollte die katholische Kirche am Maßstab des Evangeliums messen und erneuern", so Meier.
Schlagzeilen mit Strukturentscheidungen
Doch auch andere Themen sind ihm wichtig, etwa die Missbrauchsaufarbeitung. Dazu machte er noch vor seiner Bischofsweihe als Diözesanadministrator von sich reden: Erstens setzte er eine Projektgruppe zur Aufklärung von Gewalt in zwei kirchlichen Kinderheimen im Bistum ein. Zweitens kam seine Diözese in Sachen Geld für Opfer einer Regelung der Bischofskonferenz zuvor - Betroffene erhalten nun individuell festgelegte Zahlungen von bis zu 75.000 Euro.
Weitere Schlagzeilen machte Meier mit Strukturentscheidungen. Denn auch wenn der Bischof gemeinhin als leutselig und jedem Lacher zugeneigt gilt - hart kann er auch sein. So hat er zwei große Projekte zur Verbreitung des Glaubens - das diözesane Institut für Neuevangelisierung und das überregional bekannte Jugendprojekt "Basical" - in ihrer bisherigen Form aufgegeben: Das Institut wurde von der Abteilung Evangelisierung abgelöst, das "Basical" ruht. Meier sagte, er wolle, "dass sich die Evangelisierung nicht nur auf Katechese, Eucharistie und Anbetung fokussiert, sondern alle drei Grunddienste umfasst und durchdringt: Verkündigung, Gottesdienst und Nächstenliebe". In konservativen Kreisen gab es dazu harsche Kritik.
Auch Meier selbst kann kritisieren. Jüngst sagte er, wenn "als 'Alternative für Deutschland' vertreten wird, dass es weder einen Klimawandel noch eine Umweltkatastrophe gibt, ist das mehr als traurig". Derlei Behauptungen seien "Fake News", da dürfe man sich nicht blenden lassen.
Bischof Overbeck übernimmt Glaubenskommission
Nur wenige Bischöfe in Deutschland sind medial so präsent wie Franz-Josef Overbeck. Dabei leitet er mit Essen eine nur kleine Diözese. Aber der 57-Jährige hat noch ein paar "Nebenjobs", die ihn auf öffentliche Bühnen führen: katholischer Militärbischof, Vizepräsident der EU-Bischofskommission COMECE und Bischof des katholischen Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat. Nun ist ihm in Fulda eine neue Aufgabe zugewachsen: Overbeck wird die wichtigste Kommission der Deutschen Bischofskonferenz leiten, die Glaubenskommission.
Als "Mehrfach-Bischof" kommt er nicht ohne Managerqualitäten aus. Da dürfte es ihm nicht geschadet haben, in einer Unternehmerfamilie aufgewachsen zu sein. Der aus Marl im Bistum Münster stammende Geistliche gilt als ein Intellektueller, der moderne Kunst, Theater und Oper liebt - das Fernsehen aber nicht. Entspannung sucht Overbeck, der vor Jahren eine Krebserkrankung überstand, beim Lesen.
Sechs Jahre studierte er in Rom. Dort empfing er vom damaligen Kardinal Joseph Ratzinger 1989 die Priesterweihe. Der spätere Papst Benedikt XVI. machte ihn auch 2007 zum Weihbischof in Münster. Zweieinhalb Jahre später, am 20. Dezember 2009, wechselte Overbeck an die Spitze des Ruhrbistums. Zunächst vertrat er eher konservative Positionen. Wenige Monate nach seinem Amtsantritt in Essen entfuhr ihm in der ARD-Sendung "Anne Will" der Satz, dass Homosexualität Sünde sei. Gemeint war nicht die Neigung, sondern das Ausleben, wie er später klarstellte.
180-Grad-Wende
Längst hat der Bischof in dieser Frage eine 180-Grad-Wende vollzogen. Nach Gesprächen mit schwulen und lesbischen Menschen sehe er inzwischen, dass sich die Kirche moraltheologisch weiterentwickeln müsse. Auch auf anderen Feldern befeuert er die kirchliche Reformdebatte. So stellt er das Nein zur Frauenweihe infrage. Und wo Geistliche fehlen, könne er sich verheiratete Priester vorstellen. Er habe sich verändert, bekennt der Bischof. "Wenn Sie mir heute bescheinigten, ich wäre noch derselbe wie vor zehn Jahren, dann empfände ich das als Niederlage", sagte er am Dienstag vor Journalisten in Fulda.
Angesichts sinkender Katholikenzahlen treibt Overbeck in seinem Bistum gravierende Strukturreformen voran. Zählte die Diözese bei ihrer Gründung 1958 noch 1,5 Millionen Mitglieder, sind es heute rund 725.000. Bis Ende 2017 mussten die inzwischen 40 Pfarreien Pläne vorlegen, wie sie bis 2030 ihre Ausgaben im Schnitt um rund die Hälfte reduzieren.
Mit Abbau will sich Overbeck aber nicht zufriedengeben. Daher initiierte er nach dem Motto "Verstehen statt Verurteilen" eine Kirchenaustritts-Studie, um zu klären, was Menschen aus der Kirche treibt und was dagegen zu tun ist. Zudem hat das Bistum 20 innovative Ideen entwickelt, darunter Pop-Kantoren oder die Möglichkeit, Gottesdienste zu bewerten und so zu verbessern.
Bischof Wilmer übernimmt Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen
Der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer ist neuer Vorsitzender der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen der Deutschen Bischofskonferenz. Damit ist der 60-Jährige künftig der katholische Sozialbischof.
In seiner erst gut zweieinhalbjährigen Amtszeit als Bischof hat sich der Ordensmann, der von einem Bauernhof im Emsland stammt, bereits einen Namen als Vorkämpfer für Reformen in der katholischen Kirche gemacht. Ein größeres Mitspracherecht der Gläubigen, die Auflösung des "Männerbündischen" und eine stärkere Rolle der Frau in der Kirche stehen auf seinem Forderungskatalog. Auch beim Zölibat sieht Wilmer Reformbedarf, weil viele Priester vereinsamten.
Im Kreis der deutschen Bischöfe stößt er mit diesen Überzeugungen bei einigen auch auf Kritik. Sein Satz, dass der Missbrauch von Macht "in der DNA der Kirche" stecke, sorgte auch über die Kirche hinaus für Aufmerksamkeit.
Aufklärung von Missbrauch an Minderjährigen als Anliegen
Die Aufklärung von sexuellem Missbrauch an Minderjährigen ist Wilmer ein Anliegen. Zur Untersuchung der Missbrauchsvorwürfe gegen den einstigen Hildesheimer Bischof Heinrich Maria Janssen (1907-1988) setzte er 2019 eine unabhängige Expertenkommission ein. Die Gruppe präsentierte vor Kurzem ihre Ergebnisse: Die Vorwürfe gegen Janssen konnte sie weder erhärten noch entkräften. Die Fachleute hoben allerdings hervor, dass es während Janssens Amtszeit keine Hilfen für Betroffene und stattdessen Schutz für die Täter gab. Wilmer äußerte sich bestürzt und kündigte weitere Aufarbeitung an.
Als 19-Jähriger trat der Niedersachse in den Dehonianer-Orden ein - auch bekannt als Herz-Jesu-Priester - und studierte Theologie, Romanistik und Französische Philosophie in Freiburg, Paris und Rom. Als Lehrer unterrichtete er in der New Yorker Bronx und leitete später das ordenseigene Gymnasium in Handrup im Emsland. 2007 wurde er Provinzial der deutschen Ordensprovinz der Dehonianer, bevor er 2015 als Generaloberer mit weltweiter Verantwortung nach Rom wechselte. Aus dieser Zeit rührt der gute Draht zu Papst Franziskus.
In seinem Bistum Hildesheim setzt Wilmer den begonnenen Sparkurs fort, versprach aber eine bessere Beteiligung von Laien. Auch zeigt er sich offen für neue Formate und Gottesdienstformen. Als am vergangenen Weihnachtsfest die Gottesdienste wegen Corona nur eingeschränkt stattfanden, feierte er mit dem Hannoveraner Landesbischof Ralf Meister eine Andacht in der Kneipe - als Ort, der den Menschen ein Zuhause bietet.
Weihbischof Wübbe übernimmt Jugendkommission
Neuer Jugendbischof der Deutschen Bischofskonferenz ist der Osnabrücker Weihbischof Johannes Wübbe (55). Er löst den Passauer Bischof Stefan Oster in diesem Amt ab; Oster ist künftig stellvertretender Vorsitzender der Jugendkommission. Wübbe ist seit 2013 Weihbischof. Zuvor war er unter anderem Diözesanjugendseelsorger in Osnabrück.
Der im emsländischen Lengerich geborene Geistliche wurde nach dem Theologiestudium in Münster und Freiburg 1993 vom damaligen Osnabrücker Bischof Ludwig Averkamp zum Priester geweiht. Anschließend war er Kaplan in der Osnabrücker St.-Johannis-Gemeinde und Stadtjugendseelsorger, ab 1997 Kaplan in Meppen. Von 2000 an war Wübbe fast zehn Jahre lang Diözesanjugendseelsorger, ab 2002 auch Präses des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum Osnabrück.
Der BDKJ-Bundesvorsitzende, Gregor Podschun, gratulierte Wübbe zur Wahl. "Wir freuen uns auf die kommende Zusammenarbeit, ein konstruktives Miteinander zwischen der Jugendkommission und der Jugendverbandsarbeit und die Erarbeitung guter gemeinsamer Lösungen für aktuelle Herausforderungen in der kirchlichen Jugendarbeit", sagte er dem "Neuen Ruhrwort" (Online-Ausgabe). (tmg/KNA)