Reformer in der Kirche seien "einsame Menschen"

Carolin Kebekus will nicht zurück in die katholische Kirche

Veröffentlicht am 02.10.2021 um 08:35 Uhr – Lesedauer: 

Hannover ‐ Schon vor Jahren ist die Kabarettistin Carolin Kebekus aus der katholischen Kirche ausgetreten. Jetzt bekannte sie, dass sie sich einen Wiedereintritt nicht vorstellen könne. Sie sei weiterhin "enttäuscht und wütend".

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Die Kabarettistin Carolin Kebekus (41) kann sich nicht vorstellen, wieder in die katholische Kirche einzutreten. "Nein, das geht nicht. Ich kann nicht wieder eintreten", sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Samstag). "Ich bin ja zu einem Zeitpunkt ausgetreten, als ich unglaublich enttäuscht und wütend war. Das hat sich nicht geändert. Ich weiß, dass Menschen in der katholischen Kirche Reformen vorantreiben wollen. Aber das sind ganz einsame Menschen."

Es gebe zwar Geistliche, die den Ungehorsam praktizierten, so Kebekus. "Letztlich kann es sich die Kirche ja auch gar nicht leisten, jeden Priester zu entlassen, der zum Beispiel gleichgeschlechtliche Paare segnet". Die Kirche habe keinen Nachwuchs mehr: "Der Laden kann dicht machen, wenn es so weitergeht." Kebekus sagte, der Glaube habe ihre Familie durch zwei Weltkriege getragen: "Aber hätten meine Oma und meine Uroma gewusst, was in der katholischen Kirche an Missbrauch und anderen Verbrechen geschieht, dann wären die in diesem Verein nicht geblieben." Deshalb fühle es sich für sie heute so an, als seien diese Frauen betrogen worden. "Ihr ganzes Leben lang." (stz/KNA)