Monat der Weltmission in Essen eröffnet
Die katholischen Hilfswerke missio in Aachen und München haben am Sonntag ihre bundesweite Jahresaktion eröffnet. Im Mittelpunkt des Monats der Weltmission steht in diesem Jahr das westafrikanische Land Nigeria, das muslimisch und christlich geprägt ist. Ein Schwerpunkt bei den derzeit 28 Hilfsprojekten von missio in dem bevölkerungsreichsten Land Afrikas ist der interreligiöse Dialog als Beitrag zu Frieden und Versöhnung.
Overbeck für "Geschwisterlichkeit mit allen Menschen auf der Erde"
Essens Bischof Franz-Josef Overbeck verwies in der Essener Kirche Sankt Gertrud auf das Leitwort der Aktion "Lasst uns nicht müde werden, das Gute zu tun" und rief zur "Geschwisterlichkeit mit allen Menschen auf der Erde" auf. "Wir alle dürfen als Christen Experten für die Menschlichkeit um Gottes Willen sein, weil es unsere Mission ist, das Gute zu tun." Es gehe darum, Not zu lindern und "alle Menschen zu Schwestern und Brüdern zu machen".
Diese Solidarität darf nach den Worten Overbecks nicht an den Grenzen der eigenen Religion enden. Die Christen sollten sich dabei aber als "Glaubende im Dialog" verstehen. Die unterschiedlichen Kulturen dürften keine "parallel verlaufende Monologe" führen. Vielmehr müsse "eine Kommunikation durch aufrichtigen Dialog und ein echtes Hören aufeinander" Maßstab der Mission sein.
Höhepunkt Weltmissionssonntag
An dem Gottesdienst nahmen auch der Erzbischof von Abuja, Ignatius Kaigama, und der Emir von Wase teil. Sie treten in Nigeria immer wieder gemeinsam gegen Gewalt auf. Laut missio dürfen die blutigen Konflikte in Nigeria nicht als Religionskriege gedeutet werden. Sie würden aber – etwa von der Terrorgruppe Boko Haram – oft religiös aufgeladen. Eigentlich lebten aber Nigerias Christen und Muslime seit Jahren meist friedlich zusammen.
Während des Monats der Weltmission werden Projektpartner aus Nigeria drei Wochen lang Bistümer in Deutschland besuchen und von ihrer Arbeit berichten. Höhepunkt ist der Weltmissionssonntag am 24. Oktober mit Spendensammlungen und Kollekten in den Gottesdiensten. Mit dem Geld werden kirchliche Bildungs- und Infrastrukturprojekte in Afrika, Asien und Ozeanien finanziert. missio München beendet am 24. Oktober seine eigene Aktion, die den Senegal in den Mittelpunkt rückt, mit einem Gottesdienst in München. (stz/KNA)