Nach vier Jahren: Bonner Münster wird wiedereröffnet
Nach vier Jahren Sanierung öffnet das Bonner Münster am Sonntag erstmals wieder seine Türen. Aus diesem Anlass ist in der Basilika die Ausstellung "Licht und Transparenz" zu sehen, wie die Münstergemeinde und die Stiftung für Kunst und Kultur am Donnerstag in Bonn mitteilten. Gezeigt werden zeitgenössische Werke von Monica Bonvicini, Anthony Cragg, Heinz Mack und Mariele Neudecker. Auch das Bild einer Kerze des Malers und Bildhauers Gerhard Richter wird präsentiert.
Die Ausstellung solle neugierig machen auf "Bonns geistliches Zentrum", sagte Stadtdechant Wolfgang Picken. Es reiche nicht aus, eine Kirche nur zu sanieren. "Kirche muss sich auseinandersetzen." Die Ausstellung eröffne einen Dialog zwischen Gesellschaft und Kirche, zwischen Mensch und Gott. "Beim Anblick der Kunstwerke, an diesem sakralen Ort, setzen sich Menschen mit Fragen auseinander, die sonst nicht gestellt werden", erklärte Picken. Der Name "Licht und Transparenz" stehe nicht nur für das neu restaurierte Münster, sondern sei auch ein Sinnbild für die Auseinandersetzung mit kirchenpolitischen Themen.
Kunstschauen oder musikalische Veranstaltungen
Auch zukünftig solle die Basilika für Kunstschauen oder musikalische Veranstaltungen genutzt werden. Sie sei offen für Begegnung für Dialog, für Auseinandersetzung und Veränderung, so der Stadtdechant. Die Schau wird am Sonntag um 17.00 Uhr mit einem Festhochamt und einer Vernissage eröffnet. Sie ist bei freiem Eintritt bis zum 31. Januar zu sehen.
Die Münsterbasilika wurde 2017 für eine Generalsanierung geschlossen. Grund waren statische Probleme, Risse, Feuchtigkeit und eine veraltete Technik. Das Gotteshaus wurde im 11. Jahrhundert als romanische Stiftskirche Sankt Cassius und Florentius des damaligen Cassius-Stiftes erbaut. Nach dessen Säkularisation im 19. Jahrhundert ging die Kirche in den Besitz der Pfarrei Sankt Martin über. Seit 1956 trägt sie den Titel Basilica minor. (KNA)