Bischof feiert in Calais Weihnachtsmesse mit Migranten
Der Bischof von Arras, Olivier Leborgne, hat einen Weihnachtsgottesdienst mit Migranten aus dem Flüchtlingslager von Calais gefeiert. Neben rund 25 Menschen aus dem Lager, hauptsächlich Eritreer orthodoxen Glaubens, nahmen an der Heiligabendmesse rund 80 Helfer sowie Bürger von Calais teil, wie "La Croix" berichtete. Die Feier fand auf einem Parkplatz nahe dem Lagergelände bei Temperaturen von knapp zehn Grad statt. Vereine und Initiativen bringen den Menschen in der Ödnis östlich von Calais täglich Mahlzeiten.
Er wolle bei den Menschen sein, die in einer solch "prekären Situation" leben müssten, sagte Bischof Leborgne. Die Küste nahe Calais ist Ausgangspunkt für viele Migranten, die versuchen, durch den Ärmelkanal nach England zu gelangen. Immer wieder kommen auf dem gefährlichen Weg Menschen ums Leben. Die katholische Kirche prangert die verheerende Situation der Migranten und Geflüchteten sowie die ständigen Lagerräumungen regelmäßig an.
Er habe viel mit Verbänden, Politikern und auch mit dem UN-Hochkommissariat für Flüchtlinge über die Situation in Calais gesprochen und könne daher nicht "naiv" sein, so der katholische Bischof von Arras. Er wisse, dass die Lage "äußerst komplex ist" und eine bestimmte Anzahl von Staatsbediensteten tue, was sie können. Aber es gehe um Menschen, deren Würde nicht unter dem Vorwand, sie hielten sich hier unter irregulären Bedingungen auf, nicht relativiert werden dürfe, unterstrich Leborgne. "Die Würde der Menschen im Exil wird oft vergessen, ja sogar missachtet", kritisierte der Bischof. (KNA)