Meier: Kirche muss Eucharistie und Priestertum im Blick behalten
Augsburgs Bischof Bertram Meier warnt mit Blick auf die Zukunft der katholischen Kirche vor einem falschen Fokus. "Der Weg der Kirche liegt sicher nicht darin, dass Eucharistie und Priestertum immer mehr aus dem Blick geraten", schreibt Meier in einem Hirtenbrief zum "Sonntag des Wortes Gottes", der in der Kirche in Deutschland an diesem Sonntag gefeiert wird. "Zur Heiligen Messe gibt es keine Alternative. Beten wir daher intensiv um glaubwürdige und überzeugende Priester!", fordert Meier.
"Für mich steht fest: Die Eucharistie ist Wort-Gottes-Feier in Höchstform", so Meier weiter. Die Eucharistie sei "Herzraum der Kirche und damit jeder Pfarrei und Pfarreiengemeinschaft". Es sei Ziel und Aufgabe des Bischofs mit allen, die ihm im Leitungsdienst hülfen, dafür zu sorgen, dass sich am "Herrentag" jede Seelsorgeeinheit zur gemeinsamen Feier der Eucharistie versammle. "Dieses Angebot muss stehen."
Wort-Gottes-Feier wirklich Gottesdienst der Kirche
Für den Fall, dass in einer Gemeinde "beim besten Willen keine sonntägliche Eucharistiefeier stattfinden kann", notiert Meier: "Hier erinnere ich an unsere Bistumssynode, die schon vor gut 30 Jahren beschloss, dass Pfarrgemeinde und Dorf pastoral und liturgisch nicht 'ausbluten' dürfen. Weiter heißt es dort: 'Wenn am Sonntag infolge des Priestermangels keine Eucharistiefeier möglich ist, versammelt sich die Pfarrgemeinde am Sonntagvormittag zum Wortgottesdienst, um den 'Tag des Herrn' zu heiligen.'" Die Wort-Gottes-Feier sei also keine Privatsache, sondern wirklich Gottesdienst der Kirche.
Wort und Sakrament seien derweil kein Gegensatz, sondern "ein unzertrennliches Paar", betont der Bischof. "In Jesus Christus ist beides verbunden." Jesus sei "das Passwort zum innersten Geheimnis Gottes". Der "Sonntag des Wortes Gottes" lade nun "jede und jeden Einzelnen ein, Gottes Wort als persönliches Passwort zu wählen". Meier appelliert: "Greifen wir wieder mehr zur Bibel und lassen wir uns täglich von Gottes Wort ansprechen und formen."
Die Gläubigen sollten einander helfen, die Bibel neu zu entdecken. "Deshalb wünsche ich mir, dass in jeder Gemeinde auch gemeinsam die Heilige Schrift gelesen wird." Auch sei das Wort Gottes liturgisch hervorzuheben, etwa "durch sichtbare Platzierung des Lektionars im Altarraum (Inthronisation) und eine stärkere biblische Ausrichtung der Verkündigung". (KNA)