Erzbistum Köln: Mediendirektor Hardt tritt nach sieben Monaten ab
Nach nur sieben Monaten im Dienst gibt der Mediendirektor des Erzbistums Köln, Christoph Hardt, sein Amt auf. Wie das Erzbistum am Montag mitteilte, habe Hardt um die Auflösung seines Vertrags gebeten. Er hatte die Stelle erst im vergangenen Juli angetreten und wird seine Tätigkeit zum 28. Februar, also nach insgesamt acht Monaten, beenden. Hardt war seit dem Weggang des kommissarischen Pressesprechers Oliver Schillings im Herbst in Personalunion auch Pressesprecher des Erzbistums. Laut der Mitteilung bedauerte der Apostolische Administrator des Erzbistums, Weihbischof Rolf Steinhäuser, den Entschluss und dankte Hardt für dessen "Engagement in schwieriger Zeit". Gründe für den Abgang gibt das Erzbistum nicht an.
Auf dem sozialen Netzwerk LinkedIn äußerte sich Hardt am Mittag über seinen Weggang. Die Entscheidung falle ihm sehr schwer. "Sie trifft vor allem mein exzellentes Team und schadet unserem Weg der Veränderung, den wir beschritten haben. Ich glaube trotzdem, richtig zu handeln", so Hardt weiter.
Mit ihm verlässt seit 2017 der vierte Kommunikationsdirektor die in jüngster Zeit von Krisen geprägte Erzdiözese Köln. Ein Nachfolger für die Leitung der Hauptabteilung Medien und Kommunikation im Erzbischöflichen Generalvikariats wurde seitens des Erzbistums nicht benannt. Hardt löste den früheren Geschäftsführer des Online-Portals "domradio.de", Hermann-Josef Johanns, ab, der die Stelle des Mediendirektors seit Dezember 2020 kommissarisch geführt hatte, nachdem der Kommunikationsdirektor Markus Günther den Dienst des Erzbistums verlassen hatte – nach eigenen Aussagen "im Guten", Kirchenkreisen zufolge aber wegen Unstimmigkeiten zwischen ihm und Kardinal Rainer Maria Woelki. Günther war ab 2019 Mediendirektor, nachdem die Stelle seit dem Abgang von Ansgar Mayer im Oktober 2017 vakant gewesen war.
Der 1960 geborene Hardt ist gelernter Journalist und hat unter anderem für den Kölner Stadt-Anzeiger und das Handelsblatt geschrieben, später arbeitete er als Kommunikationsdirektor bei der Siemens AG in München und Kommunikationschef des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft. (fxn)