Bischof Hanke zu Missbrauch: Kirche muss sich aufs Muttersein besinnen
Die Kirche muss sich nach den Worten des Eichstätter Bischofs Gregor Maria Hanke angesichts der Missbrauchskrise wieder auf das Muttersein besinnen. Diese Wesenseigenschaft sei ihr vom Herrn aufgetragen worden, sagte Hanke laut seiner Pressestelle am Freitag in Eichstätt. Zur ureigenen Sendung der Kirche gehöre es, bei den Schwachen und Kleinen zu sein, da in ihnen Christus den Menschen begegne. "Muttersein beugt Macht oder gar Machtmissbrauch vor, Muttersein zeigt sich in Liebe, in Empfangen und Schenken, in Fordern und Fördern", betonte der Bischof. "Kirche wird als Mutter lebendig." Auch Papst Franziskus träume von einer Kirche, "die Mutter ist".
In diesem Zusammenhang verurteilte Hanke auch den Krieg in der Ukraine: "Der brutale kriegerische Konflikt, den die russische Regierung gegen das ukrainische Volk begonnen hat, der aber den eigenen Familien und Müttern ebenso Wunden zufügen wird, lässt uns ahnen, wie sehr die Welt, die Politik, die Gesellschaft zusammen mit unserer Kirche der Haltung der Mütterlichkeit bedarf."
Dank an Frauen in der Kirche
Der Bischof dankte zudem den Frauen für ihren Einsatz in der Kirche. Gerade Frauen trügen heute noch durch ihr Lebensbeispiel und ihren Einsatz dazu bei, dass die Kirche ihr mütterliches Wesen entfalte, um Verhärtungen und Machtgerangel zu bannen. Hanke forderte: "Liebe Frauen, Mütter und Großmütter, bleiben Sie Anwältinnen dieser Haltung der Kirche!"
Hanke äußerte sich am Hochfest der heiligen Walburga, der Eichstätter Diözesanpatronin (um 710-779). Walburga war die Schwester des ersten Bischofs von Eichstätt, des heiligen Willibald, sowie des heiligen Wunibald, des ersten Abtes des Klosters Heidenheim. 761 errichtete Walburga in Heidenheim zusätzlich zum bestehenden Männer-Konvent ein Frauenkloster. (KNA)