Zwei Kardinäle sind in die Ukraine gereist

Papst dankt Journalisten im Kriegsgebiet

Veröffentlicht am 06.03.2022 um 13:51 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Die Arbeit der Journalisten in der Ukraine erlaube, "dem Drama der Bevölkerung nahe zu sein", lobt Papst Franziskus. Doch der Pontifex hat nicht nur Worte, sondern verkündet auch Taten: Zwei Kardinäle sind ins Land gereist.

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Papst Franziskus hat sich bei den Journalisten im ukrainischen Kriegsgebiet bedankt. Ihr Dienst erlaube, "dem Drama der Bevölkerung nahe zu sein", so Papst Franziskus beim Mittagsgebet am Sonntag auf dem Petersplatz. Er lasse alle die Grausamkeit des Krieges sehen. Dafür riskierten die Journalisten ihr eigenes Leben, erinnerte Franziskus.

Die Journalisten im Kriegsgebiet arbeiten unter extrem gefährlichen Bedingungen. Oft fehle es an angemessener Schutzausrüstung, erklärte Reporter ohne Grenzen (ROG) am Samstag. Der Bedarf an medizinischen Notfallpaketen, humanitärer oder finanzieller Hilfe sei immens.

Einschränkung der Meinungsfreiheit

Zudem hatte Russlands Präsident Wladimir Putin am Freitag mehrere Gesetze zur weiteren Einschränkung der freien Meinungsäußerung in Russland unterzeichnet, mit denen unabhängige Medienberichterstattung weiter beschnitten wird. Bis zu 15 Jahre Haft drohen demnach für die Verbreitung von angeblichen "Falschinformationen" über die russischen Streitkräfte. Strafen drohen auch jenen, die öffentlich die Armee "verunglimpfen". Das russische Parlament hatte zuvor einer entsprechenden Gesetzesänderung zugestimmt.

Der Papst erneuerte seine Bitte für ein Ende des Krieges. "Ströme von Blut und Tränen fließen in der Ukraine. Es handelt sich nicht nur um eine Militäroperation, sondern um einen Krieg, der Tod, Zerstörung und Elend mit sich bringt", so das Kirchenoberhaupt. "Die Zahl der Opfer steigt, ebenso wie die Zahl der Flüchtenden, insbesondere Mütter und Kinder. Der Bedarf an humanitärer Hilfe in diesem gepeinigten Land steigt stündlich dramatisch an", erklärte Franziskus. Er bedankte sich bei all jenen, die Flüchtlinge aufnehmen und appellierte "von ganzem Herzen", für sichere humanitären Korridore. Zugleich rief Franziskus dazu auf, "den Zugang zu Hilfsgütern in den belagerten Gebieten zu erleichtern, um lebenswichtige Hilfe leisten zu können". "Ich flehe um ein Ende der bewaffneten Angriffe, für Verhandlungen - und für den gesunden Menschenverstand - und für eine Rückkehr zur Achtung des Völkerrechts!", so Franziskus.

Derweil sind zwei Vertreter des Vatikan in der Ukraine: Kardinal Konrad Krajewski, Sozialbeauftragter des Papstes, und Kardinal Michael Czerny vom Entwicklungsdikasterium sind dort. Die Präsenz der beiden Kardinäle stehe für die Präsenz des Papstes, für die Präsenz aller Gläubigen, erklärte das Kirchenoberhaupt: "Sie soll zeigen: Der Krieg ist ein Wahnsinn! Hört auf mit dieser Grausamkeit!" Der Heilige Stuhl sei bereit alles zu tun, um sich in den Dienst des Friedens zu stellen, so Franziskus eindringlich. Krajewski und Czerny seien in die Ukraine gereist, "um dem Volk zu dienen und helfen". (cph/KNA)