"Der größte Schatz der Kirche sind die Menschen"

Zukunftsfahrplan: Erzbistum München nennt Details zur Bistumsreform

Veröffentlicht am 13.03.2022 um 11:34 Uhr – Lesedauer: 

Moosburg ‐ Wie kann die Kirche trotz zurückgehender Ressourcen für die Menschen da sein? Das Erzbistum München und Freising hat dazu erste Details für geplante Reformen genannt: Im Zentrum stehen die Verwaltung der Finanzmittel und eine Stärkung des Ehrenamts.

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Der Generalvikar der Erzdiözese München und Freising, Christoph Klingan, hat Einzelheiten zum Gesamtstrategieprozess seines Bistums vorgestellt. In dem Ende 2021 abgeschlossenen Prozess hatte die Erzdiözese Leitlinien und Ziele entwickelt, um trotz zurückgehender Ressourcen auch künftig so gut wie möglich für die Menschen da sein zu können. Daraus seien fünf Ausgestaltungsprojekte hervorgegangen, sagte der Stellvertreter von Kardinal Reinhard Marx laut seiner Pressestelle am Samstag im oberbayerischen Moosburg. Er äußerte sich bei der Frühjahrsvollversammlung des Diözesanrats der Katholiken, des obersten Laiengremiums in der Erzdiözese.

Erstens solle die Unterstützung von freiwillig Engagierten verstärkt werden, indem das Ehrenamtsmanagement der Erzdiözese verbessert werde, so Klingan. Zweitens prüfe das Bistum gemeinsam mit Verbänden und Trägern, wie die finanziellen und personellen Mittel in der karitativen Arbeit mit größtmöglicher Wirksamkeit eingesetzt werden könnten. Drittens: "In der Haushaltsplanung der Erzdiözese sollen vorhandene Einsparziele künftig auf Grundlage einer Priorisierung der verschiedenen kirchlichen Angebote erreicht werden, die wiederum auf einer Einschätzung ihrer Wirkung beruht."

"Der größte Schatz der Kirche sind die Menschen"

Zwei weitere Ausgestaltungsprojekte wurden laut Mitteilung schon angestoßen. Die Nutzung von kirchlichen Gebäuden durch Pfarreien und andere kirchliche Anbieter und Träger soll demnach künftig zusammengedacht werden. Ziel sei die Reduzierung der hohen Baulast, die die Erzdiözese und die Kirchenstiftungen trügen. Zudem solle die Wirksamkeit kirchlicher Angebote künftig anhand festgelegter Kriterien bewertet werden. Auf dieser Basis wolle man über den Einsatz von Ressourcen so entscheiden, dass sie eine möglichst große Wirkung erzielten.

Klingan hob das Ausgestaltungsprojekt zur Stärkung des Ehrenamts besonders hervor: "Der größte Schatz der Kirche sind die Menschen, die Zeugnis für die christliche Botschaft ablegen. Die Arbeit der freiwillig Engagierten und Ehrenamtlichen, ihre Präsenz vor Ort, ihre Ideen und Kreativität können wir gar nicht hoch genug schätzen. Dieses unverzichtbare Engagement wollen wir nach Kräften fördern und unterstützen." So sollten beispielsweise Bildungsangebote gestärkt und die technischen Möglichkeiten der Ehrenamtlichen verbessert werden. (KNA)