Nelson Castro schrieb Buch über Gesundheit der Kirchenoberhäupter

Bekannter Arzt: Gewichtsverlust würde Papst bei Knieschmerzen helfen

Veröffentlicht am 26.04.2022 um 12:02 Uhr – Lesedauer: 

Kansas City ‐ Papst Franziskus hat es im Knie. Laut dem bekannten argentinischen Arzt und Journalisten Nelson Castro, der den Pontifex persönlich kennt, könnte eine Gewichtsabnahme Linderung bringen. Doch das sei gar nicht so leicht für Franziskus, scherzt er.

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Der bekannte argentinische Arzt und Journalist Nelson Castro hält eine Gewichtsabnahme von Papst Franziskus für förderlich, um seine Knieschmerzen zu lindern. Sein Übergewicht sei in diesem Zusammenhang ein wesentlicher Faktor, sagte Castro in einem Interview mit dem US-amerikanischen "National Catholic Reporter" (Montag). Castro ist Autor des 2021 erschienenen Buchs "La Salud de Los Papas" (Die Gesundheit der Päpste), das auch ein von ihm geführtes Interview mit Franziskus aus dem Jahr 2019 enthält.

Castro traf Franziskus nach einigen Angaben zuletzt Mitte Februar im Vatikan. Der Papst habe ihm damals gesagt, dass er etwas mehr als drei Pfund abgenommen habe. "Das ist ein echtes Problem für ihn, denn er isst gerne, und ich weiß, dass sein Koch sehr gut ist", scherzte der Arzt. Nach den Informationen zu urteilen, die ihm der Papst bei dem Zusammentreffen mitgeteilt habe, gebe es keine klare medizinische Lösung für das Problem. Eine Operation könne eine Option sein, um einen Bänderriss zu behandeln, aber sie sei nicht unbedingt wirksam bei einer Entzündung, sagte Castro.

Franziskus scherzt über seine "Nonnenkrankheit"

Franziskus leidet seit Januar unter starken Schmerzen aufgrund einer Entzündung im rechten Knie. Die Beschwerden seien Folgen eines Bänderrisses, erklärte er in der vergangenen Woche. Hinzu kommt ein bekanntes Ischias-Leiden. In den vergangenen Monaten konnte das Kirchenoberhaupt Veranstaltungen vermehrt nur im Sitzen absolvieren; auch einigen großen Messfeiern stand er deshalb nicht selbst vor. Wegen wichtiger medizinischer Untersuchungen sagte der Vatikan am Freitag alle Termine des Papstes ab.

Am Montag bezeichnete der Papst seine starken Knieschmerzen scherzhaft als "Nonnenkrankheit". "Früher wurde diese Krankheit so bezeichnet, weil die Ordensschwestern so viel auf den Knien gebetet haben, dass sie davon krank wurden", erklärte der 85-Jährige augenzwinkernd am Rande einer Audienz im Vatikan. Es sei aber zuversichtlich, dass sein Knieleiden heilen werde. Franziskus macht immer wieder Scherze über seine Gesundheit. "Die Ärzte haben mir gesagt, dass nur alte Menschen so etwas bekommen – daher weiß ich gar nicht, warum ich das jetzt habe", witzelte er etwa im Januar über sein entzündetes Knie. Auf der Malta-Reise Anfang April hatte Franziskus seine Gesundheit als "launenhaft" beschrieben.

Bereits vergangenes Jahr soll Papst Franziskus zur Linderung seines Ischias-Leidens eine strenge Diät verordnet worden sein. Das Kirchenoberhaupt soll sieben bis acht Kilogramm abnehmen, um die betroffenen Gelenke zu entlasten, schrieb eine italienische Zeitung damals. (mal)