Babykost-Hersteller begreift seine Arbeit auch als Gebet

Unternehmer Claus Hipp: Bibelvers bei schwierigen Entscheidungen

Veröffentlicht am 20.05.2022 um 11:35 Uhr – Lesedauer: 

Pfaffenhofen ‐ Claus Hipp ist bekannt geworden als Geschäftsführer eines Babykosthersteller. Der Unternehmer ist aber auch gläubiger Christ – und setzt sich für die Bewahrung der Schöpfung ein. Dem Schöpfer seien "wir auch Rechenschaft schuldig", sagt er.

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Bei schwerwiegenden Entscheidungen in seinem Leben hat sich Unternehmer Claus Hipp nach eigenen Worten an einen Bibelvers erinnert, zu dem er einen besonderen Bezug hat. "'Richtet euren Sinn auf das, was oben ist, nicht auf das Irdische!' aus Kolosser 3,2. Das sagt eigentlich alles", sagte Hipp dem Magazin "anders leben" (Donnerstag). Diesen Vers habe er schon immer gut gefunden. In den Situationen habe er dann "nach Gewissen, nach meinem Wertebewusstsein und meinen Überzeugungen" entschieden. "Und das war richtig."

Schon in der Familie sei viel gebetet und über Glaubensfragen gesprochen worden. "Wir sind in die Kirche gegangen und das war ganz normal." Seine Arbeit begreife er auch als Gebet. "Meine Arbeit kann ich als Aufgabe sehen, die mir von oben gestellt wurde. Dann ist es Gebet", so Hipp, der jahrzehntelang das gleichnamige Unternehmen für Babynahrung geleitet hat. "Wenn ich aber in erster Linie möglichst viel Geld zusammenraffen möchte, ist es kein Gebet mehr." Man dürfe zwar Gewinne machen, es komme aber auch darauf an, was man damit anfange und wo sozial man die Mittel wieder einsetze.

"Ich kann beten und hoffen, dass es gut wird"

Aus seiner Sicht ist Glaube ein Akt des Willens. Wenn man alles diskutiere und hinterfrage und einem alles logisch erscheine, dann sei das Wissen und für den Glauben bleibe kein Platz mehr. "Wenn ich mich in einem kindlichen Vertrauen fallen lasse, fühle ich mich im Glauben geborgen und aufgehoben. Damit kann ich mehr tun als jemand, der nicht glaubt: Ich kann beten und hoffen, dass es gut wird."

Im Einklang mit der Schöpfung zu leben, bedeute für ihn, anzuerkennen, dass es einen Schöpfer gebe, der über allem stehe. "Einen Schöpfer, dem wir auch Rechenschaft schuldig sind", so Hipp. "Wir müssen alles unterlassen, bei dem wir seine Schöpfung schädigen oder ihr Dinge entnehmen, die unserer Generation gar nicht zustehen."

Mit Blick auf den Tod sagte Hipp, dass ihn der Gedanke, dass das Leben kurz sein könne, immer bewege. "Ich bin dankbar dafür, dass mein Leben schon so lange währt, aber es kann schnell vorbei sein", erklärte der Unternehmer. Er selbst lebe jeden Tag so, als ob es der letzte sei. "Und wenn sich meine Mitmenschen einmal mit Wohlwollen an mich erinnern, bin ich zufrieden." (cbr)