Neue Kameras im Aachener Dom erkennen selbstständig Feuer
Der Aachener Dom soll besser vor Bränden und Einbrüchen geschützt werden. Bislang seien nur die Dachstühle der Bischofskirche mit einer Brandmeldeanlage gesichert, erklärte Dombaumeister Helmut Maintz am Dienstag in Aachen. Anfang Juni werde die neue Elektrotechnik eingebaut. Ab Oktober folgten spezielle Kameras, die Brände frühzeitig entdecken. Dafür arbeite ein Ingenieurbüro mit der Fachhochschule (FH) Aachen zusammen.
Laut Angaben erkennen die Kameras Flammen und Rauch und alarmieren direkt die Feuerwehr. Das neue Verfahren werde bislang nicht in historischen Gebäuden eingesetzt. Die Situation im Dom sei herausfordernd: Die Kameras müssten lernen, Kerzen nicht als Gefahr zu sehen und den Lichteinfall durch die Sonne richtig einzuordnen. Auch der Denkmalschutz müsse mitbedacht werden. Für die Anpassungen an das neue System seien im Dom vorab kleine, kontrollierte Brände gelegt worden. – Im April 2019 hatte ein Großbrand weite Teile der Kathedrale Notre-Dame in Paris zerstört. Die Aufbauarbeiten dauern bis heute an.
Der an der Wende vom 8. zum 9. Jahrhundert erbaute Aachener Dom ist der erste Kuppelbau nördlich der Alpen seit der Antike. Kaiser Karl der Große fand hier seine letzte Ruhestätte. Bis 1531 diente das Wahrzeichen der Stadt Aachen als Krönungsort für 30 Könige und 12 Königinnen. Der marmorne Karlsthron steht bis heute im Obergeschoss. Bereits im Mittelalter wurde der Dom wegen seiner Reliquien zu einem bedeutenden Wallfahrtsort. Alle sieben Jahre findet die traditionelle Aachener Heiligtumsfahrt statt. Wegen der Corona-Pandemie wurde sie auf das Jahr 2023 verschoben. Zur Heiligtumsfahrt 2014 waren rund 120.000 Gäste gekommen. (KNA)