Achtung, nicht wegschmeißen!

Was tun mit den Resten der Blumenteppiche?

Veröffentlicht am 16.06.2022 um 12:15 Uhr – Lesedauer: 5 MINUTEN

Bonn ‐ An Fronleichnam sind sie überall: Kunstvoll gestaltete Blumenteppiche, die das Sakrament der Eucharistie feiern. Aber wohin danach mit Blüten und Sägespänen? Mit unseren Ideen kreieren Sie einzigartige Erinnerungsstücke für viele Gelegenheiten!

  • Teilen:

Welche Gemeinde kennt das nicht: Nach Fronleichnam ist es ein trauriger Anblick, wenn die schönen Blumenteppiche zerstört, zusammengekehrt und entsorgt werden müssen. Aber Halt! Mit unseren Tipps schenken Sie den Blüten und Sägespänen ein zweites Leben.

Dekoration für Karten und Lesezeichen

Legen Sie die schönsten Blüten zwischen zwei Blätter Küchenrolle und anschließend in ein dickes Buch. So trocknen sie über mehrere Monate und können im Anschluss als Deko auf Grußkarten zu Hochzeiten, Kommunion, Taufe und vielem mehr geklebt werden. Sie können auch Bibellesezeichen mit den Kommunionkindern daraus basteln (einfach auf ein längliches Stück Pappe kleben und einlaminieren, schön sieht auch ein handgeschriebener Bibelvers zwischen den Blumen aus). So kreieren Sie Erinnerungsstücke mit besonderer Bedeutung: Die Eucharistie hat bei beiden Verwendungen der Blüten eine Rolle gespielt.

Füllmaterial für Kräuterbuschen

Wenn Sie noch ganze Blumen mit Stiel übrig haben, können Sie diese verkehrt herum an einen warmen, trockenen Ort hängen. Wenn die Blumen getrocknet sind, einfach mit Haarspray einsprühen, so halten sie länger. Die Blumen können Sie zum Beispiel als Farbtupfer in Kräuterbuschen an Mariä Himmelfahrt verwenden.

Bild: ©katholisch.de

Ein Kräuterbuschen zu Mariä Himmelfahrt mit Marienbild.

Blumenkränze

In Bayern heißt Fronleichnam auch „Kranzeltag“. Aus den Fronleichnams-Blumen können Sie Haarkränze binden und bis zum Abend tragen. Wer nicht in Bayern wohnt, muss auf Blumenkränze dennoch nicht verzichten. Auch wie bereits oben beschrieben getrocknete Pflanzen können gemischt mit ein paar frischen in Blumenkränzen schön aussehen – zum Beispiel bei der nächsten Kommunion oder beim Johannifeuer zur Sommersonnenwende.

Konfetti

Getrocknete Blüten können wunderbar bei der nächsten Hochzeit als biologisch abbaubares Konfetti geworfen werden. Das Konfetti passt außerdem super zum angesagten Vintage-Stil. Wichtig: Damit die Blüten bis dahin nicht schimmeln, unbedingt trocken lagern!

Der ewige Kreis

Aus den alten Blüten können ganz einfach Blumensamen für das nächste Fronleichnamsfest gewonnen werden. Hängen Sie die Pflanzen kopfüber über eine Schüssel und schütteln Sie sie in den nächsten Tagen ab und an. Nach und nach lösen sich die Samenkapseln. Diese müssen nur noch geöffnet werden, die herausfallenden Samen bewahren Sie dann dunkel und trocken in Altpapier eingeschlagen auf (dieses nimmt Restfeuchtigkeit auf). Im Frühjahr des nächsten Jahres können Sie zunächst in kleine Töpfen in der Wohnung ausgesät und nach dem letzten Frost auf den Balkon oder in den Garten befördert werden. Passend zu Fronleichnam haben Sie dann wieder Blumen für wunderschöne Blumenteppiche. Achtung: Bei diesem Tipp gibt es keine Gelinggarantie – zum Beispiel wenn die Samen der Blumen noch nicht reif genug waren.

Sägespäne

Auch, wenn Sie Ihre Blumenteppiche durch Sägespäne ersetzt oder ergänzt haben, können Sie diese wiederverwenden. Wenn Sie trocken in Papier gelagert werden, sind sie im nächsten Jahr wieder einsatzbereit. Auch an Weihnachten kann man sie als Untergrund für die Weihnachtskrippe nutzen.

Natürlich ist es aufwendiger, die Blüten und Sägespäne aufzusammeln, als sie einfach auf den Kompost zu befördern. Aber es lohnt sich, zumindest einen Teil der Teppiche zu retten, denn so hat man sie nicht nur sinnvoll recycelt, man hat auch eine schöne Erinnerung an das diesjährige Fronleichnamsfest.

Von Meike Kohlhoff