2019 aus Klerikerstand entlassen

Chile: Ex-Kanzler des Erzbistums Santiago muss für 15 Jahre in Haft

Veröffentlicht am 19.06.2022 um 14:24 Uhr – Lesedauer: 

Santiago de Chile ‐ Wegen wiederholten Missbrauchs Minderjähriger muss ein ehemaliger ranghoher Geistlicher des Erzbistums Santiago für einige Jahre ins Gefängnis. In den Fall verwickelt ist auch der frühere Erzbischof Ezzati: Ihm wird Vertuschung der Taten vorgeworfen.

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Ein Gericht der chilenischen Hauptstadt hat den ehemaligen Kanzler des Erzbistums Santiago am Wochenende zu 15 Jahren Haft verurteilt. Der 60-jährige Oscar Munoz soll demnach mehrere Minderjährige wiederholt vergewaltigt und missbraucht haben. Die Staatsanwaltschaft hatte 30 Jahre Haft gefordert. Munoz saß bereits seit 2018 in Untersuchungshaft. 2019 wurde er von Papst Franziskus aus dem Klerikerstand entlassen.

Die Vorwürfe gegen Munoz umfassen den Zeitraum von 2002 bis 2018 und gehörten zu einer Welle von Missbrauchsskandalen der katholischen Kirche in Chile, die in Teilen erst nach dem Papstbesuch Anfang 2018 losbrach. Franziskus leitete schließlich eine Untersuchung ein, die zum Amtsverzicht mehrerer chilenischer Bischöfe führte. Dem emeritierten Erzbischof von Santiago, Kardinal Ricardo Ezzati (80), wird unter anderem Vertuschung von Munoz' Taten vorgeworfen. (KNA)