Bedauern, "dass wir diesen Gnadenort nach 173 Jahren aufgeben müssen"

Arme Schulschwestern verlassen oberbayerischen Wallfahrtsort

Veröffentlicht am 28.06.2022 um 13:44 Uhr – Lesedauer: 

München ‐ Eine Ära geht zu Ende: Nach 173 Jahren schließen die Armen Schulschwestern ihre Niederlassung im oberbayerischen Wallfahrtsort Birkenstein. Das Erzbistum München und Freising hat jedoch schon Zukunftspläne.

  • Teilen:

Die Armen Schulschwestern schließen Ende Oktober ihre Niederlassung im oberbayerischen Wallfahrtsort Birkenstein. Provinzoberin Monika Schmidt äußerte am Dienstag ihr Bedauern, "dass wir diesen Gnadenort nach 173 Jahren aufgeben müssen". Als Grund wurde auf den Mitgliederrückgang der Kongregation verwiesen.

Der Münchner Generalvikar Christoph Klingan dankte den Ordensfrauen. Sie hätten Birkenstein "zu dem besonderen und lebendigen geistlichen Ort gemacht, der er heute ist und den viele Menschen in Sorgen und Nöten oder auch aus Dankbarkeit aufsuchen". Das Erzbistum ist laut Klingan bereits in Gesprächen mit einer anderen Ordensgemeinschaft. Diese werde gegebenenfalls ab Anfang 2023 in Birkenstein tätig.

Spätmittelalterliche Marienstatue als Gnadenbild verehrt

Die Wallfahrtskapelle liegt auf einem Felsen im Wald über Fischbachau im Voralpenland. Seit 1673 wird dort eine spätmittelalterliche Marienstatue als Gnadenbild verehrt. Die 1710 errichtete Kapelle ist eine Nachbildung des "Heiligen Hauses", in dem die Familie Jesu in Nazareth lebte. Der Legende nach wurde dieses durch Engel nach Loreto in Italien übertragen. Von dort breiteten sich in der Barockzeit Nachbauten aus.

Die Kapelle in Birkenstein wird durch ein malerisches Freigelände im alpenländischen Stil mit einem aus Holz überdachten Altar ergänzt. Zu den Höhepunkten des Wallfahrtsjahres zählt die Trachtenwallfahrt an Christi Himmelfahrt, an der mehrere tausend Trachtlerinnen und Trachtler aus dem südlichen Oberbayern teilnehmen. (KNA)