Pfarrer Meurer: Ohne die Frauen wäre alles schon vorbei
Der bekannte Kölner Pfarrer Franz Meurer hat sich für die Gleichberechtigung der Geschlechter in der katholischen Kirche ausgesprochen und in diesem Zusammenhang auch die Öffnung von Weiheämtern für Frauen gefordert. "Es geht nicht mehr anders. Man kann absolut nicht mehr vermitteln, dass Frauen ausgeschlossen werden", sagte Meurer am Sonntag in einem Interview dem Kölner Internetportal domradio.de. Ohne die Frauen wäre im Moment "sowieso alles schon vorbei. Dann gäbe es die Gemeinden gar nicht".
In seiner Gemeinde seien derzeit acht Katechetinnen bei der Firmung engagiert. "Und für die ist völlig klar: Wenn sich nichts verändert, sind die weg", so der Geistliche weiter. Auch eine im Pfarrgemeinderat engagierte junge Frau habe gesagt, dass sie noch so lange mitmache, wie sie Hoffnung habe, dass auch Frauen vollberechtigt in der Kirche wahrgenommen würden.
Meurer plädierte in dem Interview dafür, Veränderungen in der Kirche von der Basis her anzustoßen. "Die Kirche lebt subsidiär von unten her", erläuterte der Pfarrer. Dies bedeute, dass man alles, was man vor Ort regeln könne, den Menschen dort überlassen soll. "Und wenn sich vor Ort rausstellt, die Leistungsträgerinnen der Kirche sind die Frauen, dann ist das auch eine klare Aussage für den Glauben der vielen", so Meurer. Der 70-Jährige Pfarrer leitet seit 1992 die katholische Kirchengemeinde in den Kölner Problemstadtteilen Höhenberg und Vingst. Überregional bekannt geworden ist er durch sein soziales Engagement und seine zupackende Art. (stz)