Interessierte können sich melden

Tiroler Pfarrei sucht Einsiedler – kontaktfähig und unbescholten

Veröffentlicht am 18.07.2022 um 15:54 Uhr – Lesedauer: 

Salzburg ‐ Wer gläubig ist, die katholische Liturgie kennt und bereit ist, in einfachen Verhältnissen zu leben, wird vielleicht hellhörig: Eine österreichische Pfarrei sucht eine Neubesetzung für ihre Einsiedelei. Auch gute Umgangsformen werden gefordert.

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Eine ebenso einsame wie einmalige Stelle bietet die Pfarrei Sankt Johann in Tirol: Ab April 2023 sucht sie eine Neubesetzung für ihre Einsiedelei. Wer in die über 300 Jahre alte Eremitage Maria Blut am Fuße des Niederkaisers ziehen will, sollte bereit sein, ganzjährig allein und in einfachen Verhältnissen zu leben, im Gebets- und Glaubensleben stehen sowie gute Umgangsformen, Unbescholtenheit und Kontaktfähigkeit mitbringen, heißt es in der Ausschreibung der Erzdiözese Salzburg. Zudem seien Erfahrungen mit der katholischen Liturgie und Kenntnisse in der Sakristei-Arbeit wichtig.

Gefragt sind demnach auch Ordnungssinn und die Freude an Garten- und einfacher Handarbeit. Ebenso sollten Bewerber und Bewerberinnen über ein regelmäßiges Einkommen und Sozialversicherung verfügen. Interessierte können ihre Unterlagen bis 15. August an Pfarrer Erwin Neumayer senden. Seit mehr als 300 Jahren ist die kleine Einsiedelei bei der erstmals 1696 erwähnten Wallfahrtskapelle Maria Blut unterhalb von Sankt Johann durchgängig bewohnt.

Bisherige Eremitin verabschiedet

Die bisherige Eremitin Schwester Wilbirg Wakolbinger kehrt demnach nach 13 Jahren zürück ins Mutterhaus der Linzer Kreuzschwestern. Mit ihr sei die Einsiedelei nicht nur für die zahlreichen katholischen Pilgerinnen und Pilger, sondern auch für spirituell Suchende und kirchlich Unbeheimatete zu einem pastoralen Ort der Begegnung geworden, hieß es im Dankgottesdienst für die Ordensfrau. Sie habe "großen persönlichen Einsatz, gute Menschenkenntnis und pastorales Einfühlungsvermögen" gezeigt.

Eine weitere bekannte Einsiedelei in Österreich ist die am Palfen in Saalfelden (Bundesland Salzburg). Sie existiert seit über 350 Jahren. Die natürliche Felshöhle wurde im 17. Jahrhundert zu einer Kapelle ausgebaut. Seit dem 16. Jahrhundert wird dort ein Bildnis des heiligen Georg verehrt, des Schutzpatrons der Tiere. Anfang Mai zog der pensionierte Landwirt Alois Penninger (63) aus Fürstenzell in Niederbayern in die Klause ein. (mal/KNA)