Bruder Helmut Rakowski gegen Bindung von Ressourcen an Strukturen und große Häuser

Kapuziner-Provinzial: Wollen "mit leichtem Gepäck" weitergehen

Veröffentlicht am 25.07.2022 um 14:37 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Anstatt lange Flure zu putzen und kaputte Dächer zu reparieren, sollen sich seine Mitbrüder lieber um die Seelsorge kümmern. Diese Vision des Kapuziner-Provinzials bedeutet unbequeme Veränderungen für den Orden, aber auch weniger schweres "Gepäck".

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Der Kapuziner-Orden in Deutschland und den Niederlanden sollte sich nach Ansicht seines neuen Provinzials von großen Häusern trennen, die zu viel Ressourcen binden. "Wir dürfen unsere weniger werdenden Kräfte, ob jetzt mit Blick auf das Personal oder auch auf die Finanzen, nicht mehr für Strukturen, Häuser, Einrichtungen gebrauchen müssen", sagte Helmut Rakowski, seit Ende Juni an der Spitze der deutschen Kapuziner-Provinz, im Gespräch mit Radio Vatikan.

Das bedeute letztlich, "mit leichtem Gepäck" weiterzugehen, präzisierte Rakowski. Anstatt lange Flure putzen und kaputte Dächer reparieren zu müssen, sollten die Ordensmänner freier sein für die Seelsorge, den Dienst am Nächsten, für soziale Aufgaben und persönliche Begegnung mit Menschen. Beim Provinzkapitel seines Ordens in Münster Ende Juni habe man Weichen für die kommenden Jahre gestellt und eine Neuausrichtung angekündigt.

Rakowski wurde auf dem Provinzkapitel zum neuen Provinzial der deutschen Kapuziner-Provinz gewählt und ist somit für die Kapuziner in Deutschland und den Niederlanden zuständig. Seit gut vier Jahren ist er Geistlicher Direktor der katholischen Journalistenschule in München. Bis dahin arbeitete Rakowski für den ehemaligen Rat für die Neuevangelisierung im Vatikan sowie zehn Jahre lang am Generalat seines Ordens für die Missionsaktivitäten der Kapuziner. Als junger Ordensmann war er acht Jahre lang Seelsorger bei einer indigenen Gemeinde in den Bergen Süd-Mexikos. (KNA)