"Man kann den Papst wechseln, das ist kein Problem"

Franziskus: Die Tür zum Rücktritt steht offen

Veröffentlicht am 30.07.2022 um 09:55 Uhr – Lesedauer: 

Iqaluit/Vatikanstadt ‐ "Die Tür steht offen. Das ist eine ganz normale Option": Papst Franziskus hat auf dem Rückflug von Kanada einen Rücktritt von seinem Amt nicht ausgeschlossen. Ob er tatsächlich zurücktreten werde, wisse er aber noch nicht. Auch mit Blick auf künftige Reisen machte der Papst eine Ankündigung.

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Papst Franziskus hat einen Rücktritt von seinem Amt nicht ausgeschlossen. "Die Tür steht offen. Das ist eine ganz normale Option", sagte das Kirchenoberhaupt am Samstag während einer Pressekonferenz auf dem Rückflug von Kanada. Bis heute habe er aber noch nicht an diese Tür geklopft. Ob er es tatsächlich machen werde, wisse er noch nicht. Zugleich bedeute dies aber nicht, dass er vielleicht übermorgen anfange, daran zu denken, erklärte er gegenüber mitreisenden Journalisten. "Man kann den Papst wechseln, das ist kein Problem", so Franziskus weiter. Gott werde das sagen. Aufgrund seiner gesundheitlichen Einschränkungen, vor allem einer Verletzung am Knie, kamen zuletzt immer wieder Gerüchte über einen möglichen Rücktritt des 85-Jährigen auf.

Im Rahmen der Pressekonferenz kündigte Franziskus auch an, bei Reisen künftig kürzertreten zu wollen. Er könne nicht in demselben Reiserhythmus weitermachen wie zuvor, sagte er. Um der Kirche weiter dienen zu können, müsse er sich etwas mehr schonen. Die sechstägige Reise nach Kanada sei ein kleiner Test gewesen mit der Erkenntnis, dass man Reisen in so einem Zustand eigentlich nicht machen könne. Am Samstagmorgen war das Kirchenoberhaupt in Rom gelandet.

Franziskus hat seit Anfang des Jahres akute Knieprobleme

Seit Anfang des Jahres hat Franziskus akute Knieprobleme. Aus einer Bänderentzündung war nach Aussagen des Papstes ein Knochenbruch geworden. Seit Mai sitzt Franziskus bei öffentlichen Auftritten häufig im Rollstuhl. Auch während der aktuellen Reise war er auf das Hilfsmittel angewiesen. Das Flugzeug hatte er mit einem Lift betreten und verlassen. Eine Knie-Operation komme in seinem Fall nicht infrage. Die Anästhesie bei seiner Darmoperation im vergangenen Jahr habe Spuren hinterlassen, die bis heute anhielten. Mit einer Anästhesie spiele man nicht, so der Papst. Er werde aber trotzdem versuchen, weiter Reisen zu machen. Er hoffe auch noch immer, Kiew in der Ukraine besuchen zu können. "Man muss vielleicht die Art etwas ändern und die Reisen etwas kürzer machen", erklärte der 85-Jährige.

Der Vatikan hatte aufgrund der anhaltenden Knieprobleme des Papstes eine geplante Afrikareise Anfang Juli abgesagt. Auf dem Reiseplan stehen weiterhin eine Besuch in Kasachstan im September sowie Kurztrips innerhalb Italiens: nach L'Aquila, Assisi und Matera. (stz/KNA)

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