Düstere Prognose
In Europa seien derzeit mehr Menschen arbeitslos als vor 20 Jahren, berichtet "Süddeutsche.de". Von Langzeitarbeitslosigkeit und Armut seien besonders junge Menschen, alleinerziehende und arbeitslose Frauen bedroht.
Prognose für 2013 ist genauso düster
"Aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit und der sich verschlechternden sozialen Lage war 2012 ein weiteres miserables Jahr für Europa", sagte EU-Sozialkommissar Laszlo Andor bei der Vorstellung des Berichts. Und es sei "unwahrscheinlich, dass sich die sozialökonomische Lage in Europa 2013 wesentlich verbessern wird". Nach Andors Angaben ist der Trend "besorgniserregend" und nur aufzuhalten, wenn die "Überwindung der Eurokrise glaubwürdig" vorangetrieben werde. Dazu gehöre, "die Ressourcen für dringend benötigte Investitionen zu schaffen und die Finanzwirtschaft in den Dienst der Realwirtschaft zu stellen".
In zwei Drittel der Länder ging das reale Bruttoeinkommen zwischen 2009 und 2011 zurück. Am stärksten sank es in Griechenland (um 17 Prozent), Spanien (um 8 Prozent), Zypern (um 7 Prozent) sowie Estland und Irland (um 5 Prozent). Dem gegenüber stehen die nordischen Länder, Deutschland, Polen und Frankreich. Dort seien die Arbeitsmärkte effizienter und die Sozialsysteme stabiler.
Laut dem Bericht driften besonders in der Euro-Zone die Länder aus dem Norden und dem Süden auseinander: Der Unterschied bei der Arbeitslosenquote lag im Jahr 2000 bei 3,5 Prozentpunkten und sank bis zum Jahr 2007. Seit dem Beginn der Finanz- und Schuldenkrise ist die Spaltung aber auf 7,5 Prozent gewachsen. Die durchschnittliche Arbeitslosigkeit in der EU liegt aktuell bei 11 Prozent.
Schlechte Lage der Euro-Zone bestätigt auch Eurostat
Zuvor hatte am Dienstag die Statistikbehörde Eurostat von einem Arbeitslosenrekord in der Euro-Zone berichtet: 11,8 Prozent der Menschen seien im November ohne Beschäftigung gewesen. Insgesamt waren demnach 18,8 Millionen Menschen in den 17 Euro-Ländern arbeitslos. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg die Arbeitslosenzahl um mehr als zwei Millionen. Die höchsten Anteile weisen nach wie vor Spanien (26,6 Prozent) und Griechenland (26 Prozent im September) auf. (luk)