Präsident der südafrikanischen Bischöfe für Weihe von "viri probati"
Der Präsident der südafrikanischen Bischofskonferenz Sithembele Sipuka spricht sich für die Priesterweihe von verheirateten Männern aus. Ausgangspunkt für die Debatte darüber ist nach Meinung des Bischofs von Mthata die Eucharistie, wie der "National Catholic Reporter" (Montag) berichtet. In ländlichen Diözesen seien die Gläubigen über ein weites Gebiet verteilt, Priester müssten lange Strecken zurücklegen und viele Messen feiern. Manche Gemeinden müssten aufgrund des Priestermangels über einen Monat auf die Eucharistie verzichten.
Laut Sipuka führen die Bischöfe des Kontinents über die Frage der Weihe von "viri probati" einen "respektvollen Dialog". "Ich habe dagegen keine starke Bewegung oder Gegnerschaft wahrgenommen, wir diskutieren darüber", betonte der Bischof, der auch zweiter stellvertretender Vorsitzender des Symposiums der Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar (SECAM) ist. Vorschläge dieser Tragweite bräuchten jedoch Zeit und Arbeit an der dafür erforderlichen Einheit. "Es ist gut, dass alle an Bord sind, wenn man so etwas macht", so der Bischof weiter.
Die Forderung, verheiratete bewährte Männer, "viri probati", zu Priestern zu weihen, wird in verschiedenen Regionen der Weltkirche immer wieder erhoben. Schon die Würzburger Synode (1971-1975) hielt fest, dass "außerordentliche pastorale Notsituationen die Weihe von in Ehe und Beruf bewährten Männern erfordern können" und forderte die Bischöfe auf, diese Frage zu prüfen. 2017 hatte die Amazonas-Synode sich für die Weihe von "viri probati" ausgesprochen, in seinem Nachsynodalen Schreiben "Querida Amazonia" griff Papst Franziskus das Votum aber nicht auf. Um dem Priestermangel zu begegnen, rief der Papst die Bischöfe stattdessen auf, "großzügiger zu sein und diejenigen, die eine missionarische Berufung zeigen, dazu zu bewegen, sich für das Amazonasgebiet zu entscheiden". (fxn)