Perus Bischöfe veröffentlichen Brandbrief: Demokratie in Gefahr
Inmitten der anhaltenden Regierungskrise in Peru haben sich die katholischen Bischöfe des Landes mit einem Brandbrief zu Wort gemeldet. In dem am Donnerstag (Ortszeit) veröffentlichten Schreiben beklagen sie ein "alarmierendes Ausmaß an politischem, sozialem, wirtschaftlichem und moralischem Verfall". Ohne ein rasches Umdenken sei die demokratische Ordnung in Gefahr. Es drohten eine Spaltung der Gesellschaft und "unkontrollierbare Gewalt".
Enttäuscht äußerten sich die Bischöfe vor allem über die ausufernde Korruption, die höchste Ebenen von Legislative, Judikative und Exekutive erfasst habe. "Die Korruption ist zweifellos ein Krebsgeschwür, das alles infiziert", heißt es in der Erklärung der Peruanischen Bischofskonferenz.
Peru steckt seit Jahren in einer tiefen politischen Krise. Parlament und Regierung attackieren sich gegenseitig. Derzeit laufen mehrere Ermittlungsverfahren gegen den marxistischen Präsidenten Pedro Castillo. Ihm werden unter anderem Korruption und die Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen. Castillo indes wittert ein "Komplott" von Staatsanwaltschaft, Kongress und der Presse, um ihn aus dem Amt zu drängen. (KNA)