Wegekreuz nach Volksfest schwer beschädigt: Jesus fehlen beide Arme
Ein Wegekreuz im niedersächsischen Vechta (Bistum Münster) ist schwer beschädigt worden: Der Darstellung des gekreuzigten Jesus wurden beide Arme abgerissen. Einer der beiden aus Holz gefertigten Arme konnte bislang nicht wiedergefunden werden, berichtete das kirchliche Online-Magazin "Kirche und Leben" am Donnerstag. Der andere abgebrochene Arm sei auf dem Feld neben dem Kreuz wiedergefunden worden.
Die Tat fand vermutlich in der letzten Nacht des Vechtaer Stoppelmarkts, vom 16. auf den 17. August, statt. Das lokal als "Hohes Kreuz" bekannte Kruzifix befindet sich am nördlichen Stadtrand Vechtas, in der Nähe des Stoppelmarktgeländes. Der Stoppelmarkt wird seit 1298 gefeiert und ist damit einer der ältesten Jahrmärkte Deutschlands sowie eines der größten Volksfeste im Nordwesten.
Nach Angaben der Polizei gibt es Hinweise darauf, dass Jugendliche die Täter sein könnten. Der finanzielle Schaden liege im Bereich von 500 Euro. Es sei "besonders tragisch", dass die Hemmschwelle zur Beschädigung religiöser Darstellungen weiter gesunken sei, zitiert "Kirche und Leben" den Leiter der Pfarrei Mariä Himmelfahrt in Vechta, Propst Michael Matschke. Aus der Zeit seiner Tätigkeit als Pfarrer in der Region sei ihm kein vergleichbarer Fall von Vandalismus in Erinnerung. Das "Hohe Kreuz" ist seit den 1970er-Jahren das Ziel eines Kreuzwegs der Vechtaer Katholiken in der Karwoche. Aus dieser Zeit stammt auch der aus Holz geschnitzte Korpus. Das Wegekreuz und der Kreuzweg gehen jedoch auf ein älteres Brauchtum der Franziskaner in Vechta zurück. (rom)
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