Bischof Genn: Bin erschüttert über Tod von angegriffenem Trans-Mann
Bischof Felix Genn hat sich erschüttert über den Tod eines Trans-Mannes gezeigt, der am vergangenen Wochenende am Rande des Christopher-Street-Days in Münster angegriffen worden war und am Freitagmorgen seinen Verletzungen erlegen ist. "Ein junges Leben wurde ausgelöscht. Was für eine barbarische, was für eine irrsinnige Tat", sagte der Bischof der westfälischen Diözese am Freitag. Seine Gedanken und Gebete seien bei dem Verstorbenen, seinen Angehörigen und allen Trauernden, so Genn.
Es sei wichtig, nicht bei Erschütterung und Trauer stehenzubleiben, sondern die Stimme gegen Diskriminierung und Gewalt zu erheben. Ausgrenzung aufgrund von sexueller Orientierung, geschlechtlicher Identität, Herkunft, Hautfarbe oder Religionszugehörigkeit dürfe nicht toleriert werden, sagte der Münsteraner Bischof weiter. Intoleranz, Ausgrenzung und Hass dürften in der Gesellschaft keinen Platz haben. "Wir müssen und werden uns mit allen friedlichen Mitteln gegen diese Tendenzen zur Wehr setzen."
Der Angriff hatte Entsetzen auch in der Queergemeinde und in der Münsteraner Politik ausgelöst. Für Freitagabend war eine Kundgebung vor dem Rathaus gegen Gewalt an queeren Menschen geplant, an der auch das katholische Stadtdekanat teilnehmen wollte. Stadtdechant Jörg Hagemann teilte auf Facebook mit, er bete für den Verstorbenen sowie für Gesellschaft und Kirche, "dass Menschen unterschiedlichen Geschlechts, Hautfarbe und Religion keine Ausgrenzung und Gewalt jeglicher Art erleben".
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Am Samstag war der jetzt verstorbene 25-jährige Trans-Mann mehreren Frauen zur Hilfe geeilt, die beim Christoper-Street-Day von einem bisher unbekannten Man beschimpft und bedroht wurden. Medienberichten zufolge nannte er die Teilnehmerinnen der queeren Kundgebung "lesbische Huren" und bedrängte sie mit den Worten "verpisst Euch". Als der Trans-Mann einschritt, schlug ihm der Täter unvermittelt ins Gesicht. Das Opfer fiel auf die Straße und verlor das Bewusstsein. Im Krankenhaus wurde er in ein künstliches Koma versetzt.
Laut Polizei ist der Unbekannte nach der Tat in Begleitung eines weiteren Mannes geflüchtet. Zeugen beschrieben den Täter als zwischen 18 und 20 Jahren alt, von schmächtiger Statur und bekleidet mit einem Anglerhut. Die Polizei hat eine Ermittlungskommission eingerichtet und bittet weitere Zeugen sich zu melden. (rom)
02.09.2022, 19.30 Uhr: ergänzt um 3. Absatz.