Caritas: Dienstwagenprivileg abschaffen – Scharfe Kritik an Autolobby
Der Deutsche Caritasverband hat sich in die aktuelle Debatte um eine mögliche Abschaffung von klimaschädlichen Subventionen eingeschaltet und seine Forderung nach einer Streichung des Dienstwagenprivilegs erneuert. Das Dienstwagenprivileg gehöre abgeschafft, erklärte der Sozialverband am Montag bei Twitter. Die dadurch frei werdenden Mittel sollten stattdessen in einen "dezidierten Ausbau" des öffentlichen Nahverkehrs investiert werden.
Zur Begründung schrieb die Caritas, dass Dienstwagen und ihre Nutzung etwas für Wohlhabende seien: "Unter den 20% Menschen mit den höchsten Einkommen besitzen in Deutschland 6% einen Dienstwagen, bei Menschen mit niedrigen Einkommen gerade mal 1%." 50 Prozent aller Arbeitnehmer mit mehr als 100.000 Euro Jahresgehalt besäßen einen Dienstwagen und profitierten von dem entsprechenden Privileg bei den Steuern – "je höher das Einkommen, desto größer der Vorteil". Beispielhaft nannte der Verband den "als Dienstwagen besonders beliebten" Porsche 911 Turbo S Cabrio, dessen Kauf mit 138.412 Euro subventioniert werde. "Dafür emittiert der Umweltverpester mit 284 g CO2/km das 3-fache der EU-Obergrenze", so die Caritas mit Verweis auf Zahlen der Deutschen Umwelthilfe.
Einen Teil des Gehalts in Form eines Autos auszuzahlen, sei "einfach nicht zeitgemäß und klimapolitisch fatal – wenn, dann bitte ÖPNV-Ticket oder (Elektro)-Fahrrad", forderte der Caritasverband, der zugleich die "Autolobby" dafür kritisierte, nichts unversucht zu lassen, um das "irrsinnige" Dienstwagenprivileg zu verteidigen und diesen Steuervorteil in jüngster Zeit sogar als "sozial" darzustellen. (stz)
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