Kirchen kondolieren nach Tod der britischen Königin

Papst würdigt "unerschütterlichen Glauben" von Elizabeth II.

Veröffentlicht am 08.09.2022 um 22:05 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Nach dem Tod der britischen Königin Elizabeth II. haben sich auch Kirchenvertreter zu Wort gemeldet. Papst Franziskus würdigte in einem Telegramm den unerschütterlichen Glauben der verstorbenen Monarchin. Auch die deutschen Bischöfe reagierten.

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Papst Franziskus hat die verstorbene britische Königin Elizabeth II. gewürdigt. In einem Telegramm an ihren Sohn und Großbritanniens neuen König, Charles III., sprach Franziskus dem Königshaus seine große Betroffenheit und sein Beileid aus. Elizabeth II. habe "im unermüdlichen Dienst für das Wohl der Nation und des Commonwealth" gelebt. Der Papst würdigte "ihr Beispiel der Pflichterfüllung, unerschütterliches Zeugnis des Glaubens an Jesus Christus und ihre feste Hoffnung auf seine Verheißungen". Weiter schloss Franziskus den neuen König Charles III. in sein Gebet ein, "dass der allmächtige Gott Euch mit seiner unerschütterlichen Gnade unterstützen möge, während Ihr nun Eure hohe Verantwortung als König übernehmt". Als ältester Sohn übernahm Prinz Charles (73) noch am Abend die Thronnachfolge.

Elizabeth II. starb am Donnerstag im Alter von 96 Jahren

Elizabeth II. war am Donnerstag im Alter von 96 Jahren auf Schloss Balmoral in Schottland im Kreise der Familie gestorben. Auf dem Thron seit Februar 1952, war Elizabeth die dienstälteste britische Monarchin und zudem unter den gegenwärtig regierenden Monarchen die mit Abstand längste Amtsinhaberin. Elizabeth II. galt in Großbritannien und weltweit als Symbol der Kontinuität, als personifizierte Pflichterfüllung. Mit Ausnahme von Paul VI. (1963-1978) und Johannes Paul I. (1978) traf sie mit allen Päpsten zusammen, entweder in Rom oder in England. Zuletzt besuchte sie 2014 den Vatikan und tauschte sich mit Papst Franziskus aus.

Auch die christlichen Kirchen in Großbritannien bekundeten am Donnerstagabend ihre Trauer zum Tod der Königin – und öffneten zugleich ihre Türen für Trauernde. Der Primas der anglikanischen Weltgemeinschaft, Erzbischof Justin Welby von Canterbury, schrieb am Donnerstagabend an die rund 75 bis 83 Millionen Anglikaner weltweit, die verstorbene Königin sei "eine treue Christin" gewesen. Sie habe "jeden Tag ihres Lebens ihren Glauben gelebt". Ihr Vertrauen in Gott sei grundlegend dafür gewesen, wie sie ihr Leben führte; "Stunde für Stunde, Tag für Tag". Am Leben Elizabeth II. hätten Christen sehen können, "was es bedeutet, (...) durch geduldigen, demütigen, selbstlosen Dienst das Leben als Geschenk an andere weiterzugeben". Die Königin habe "große Freude und Erfüllung im Dienst an ihrem Volk und ihrem Gott" gefunden. Dafür schulde die Nation ihr "unermessliche Dankbarkeit".

Auch deutsche Bischöfe würdigen verstorbene Königin

Der höchste Repräsentant der katholischen Kirche in England und Wales, Kardinal Vincent Nichols von Westminster, erklärte: "Selbst in meiner Trauer, die ich mit so vielen Menschen auf der ganzen Welt teile, bin ich erfüllt von einem immensen Gefühl der Dankbarkeit für das Geschenk an die Welt, das das Leben von Königin Elizabeth II. war." Er bete mit Zuversicht für die Seele Ihrer Majestät – "denn der christliche Glaube prägte jeden Tag ihres Lebens und Wirkens".

Auch die katholischen Bischöfe in Deutschland würdigten die verstorbene Königin. Die Queen habe die Herzen der Menschen erobert, so der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, am Donnerstagabend via Twitter. Die Fürsorge der Königin habe den Bürgerinnen und Bürgern des Commonwealth gegolten. Ihre Besuche im Vatikan seien unvergessen, "auch die guten Kontakte zur katholischen Kirche". Mit der Queen gehe "eine lebensfrohe Persönlichkeit, sichtbare Monarchin und ein einfühlsames Staatsoberhaupt", so Bätzing. (stz/KNA)

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