Appell an Kirche, sich künftig von "gewaltverherrlichenden Messen" zu distanzieren

Peta plant blutigen Protest gegen Hubertusmesse in München

Veröffentlicht am 31.10.2022 um 16:51 Uhr – Lesedauer: 

München ‐ Ein Aktivist im Priesterkostüm mit Gewehr, eine Weihwasserschale voller Blut, Schilder mit dem Slogan "Kein Segen für den Tiermord": Die Tierschutzorganisation Peta kündigt Protest gegen eine Hubertusmesse in München an.

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Ein Aktivist mit Tiermaske und hautfarbener Unterwäsche, einer im Priesterkostüm mit Gewehr und eine Weihwasserschale voller Blut: So will die Tierschutzorganisation Peta am Donnerstag in München gegen eine Hubertusmesse demonstrieren. Zudem würden weitere Menschen Schilder mit dem Slogan "Kein Segen für den Tiermord" vor der Peterskirche in der Innenstadt tragen, teilte die Organisation am Montag mit. Grund dafür ist eine Hubertusmesse, die laut Peta vornehmlich von Jägern besucht wird und oft den Auftakt zu "grausamen Drückjagden" bildet.

Im Vorfeld habe man mit einem Schreiben an die Kirche appelliert, sich künftig von "den gewaltverherrlichenden Messen" zu distanzieren. "Bei Drückjagden flüchten Wildtiere häufig mit zerschossenen Knochen und heraushängenden Innereien – viele von ihnen sterben langsam und qualvoll", sagte der Aktionskoordinator Jens Vogt. Einen Gottesdienst zu veranstalten, der Jägern symbolisch den Segen gebe, sende ein völlig falsches Signal. "Kirchen müssen für die Bewahrung der Schöpfung eintreten, nicht für ihre Zerstörung. Die Hubertusmesse verkennt zudem, dass der heilige Hubertus vom Jäger zum überzeugten Jagdgegner wurde."

Überlieferungen zufolge offenbarte sich Gott dem im Jahr 655 geborenen Hubertus von Lüttich während einer Jagd an Karfreitag in der Gestalt eines Hirsches mit leuchtendem Kreuz. Dieses Motiv ist auch das Logo eines bekannten Kräuterlikörs. Gedenktag des heiligen Hubertus ist der 3. November. Er gilt als Patron der Jäger, Schützen, Metzger und Förster. Angerufen wird er auch gegen Hundebiss und Tollwut bei Hunden. Ein weiterer Jäger-Patron ist der heilige Eustachius, der besonders in Bayern und Österreich als solcher verehrt wird. Er soll vor über 1.900 Jahren mit seiner Familie das Martyrium erlitten haben und gehört zu den sogenannten 14 Nothelfern. (tmg/KNA)