"Die Passion"-Erfinder: Live-TV-Event definitiv nicht 2023
Das Live-TV-Event "Die Passion" wird definitiv nicht im Jahr 2023 stattfinden. Der niederländische Produzent und "Passion"-Erfinder Jacco Doornbos sagte am Freitag auf dem Katholischen Medienkongress in Bonn, dass kein Sender für die Umsetzung gefunden werden konnte. RTL hatte im Oktober angekündigt, die zweite Auflage der "Passion" nicht zu produzieren.
Doornbos betonte, er werde alle Kraft darauf verwenden, im Jahr 2024 das Format wieder in Deutschland zeigen zu können. Zugleich unterstrich er, dass er diesmal auch auf das Engagement der Kirchen hoffe. "Ohne die Unterstützung der Kirche werden wir es nicht angehen. Denn wo gehen die Menschen nach der 'Passion' hin?", fragte er.
Event habe großes Potenzial für Kirchen
Doornbos verwies bei seinem Vortrag auf dem Kongress auf eine Chance für die Kirchen in Deutschland. Die Erfahrungen in den Niederlanden zeigten, welchen Nutzen "Die Passion" für die Kirchen haben könne. Ein paar Jahre vor der ersten dortigen Aufführung gab es laut einer Umfrage nur noch 27 Prozent der Niederländer die biblische Ostergeschichte kannten. Dieser Wert liege jetzt bei 56 Prozent. Die Kirchen in den Niederlanden kofinanzieren laut Doornbos das Event.
Aus wirtschaftlichen Gründen wollte kein weitere Sender eine Zusage geben, erklärte der Produzent. RTL hatte die Absage mit produktionstechnischen Herausforderungen begründet. "So sind wir zu dem Schluss gekommen, dass eine Umsetzung 2024 wesentlich realistischer ist als bereits im nächsten Jahr", hieß es. In einem Interview mit katholisch.de hatte Dornboos zuletzt die Hoffnung geäußert, "Die Passion" im kommenden Jahr bei einem anderen Sender unterbringen zu können. Die Macher seien "fest davon überzeugt, dass 'Die Passion' als TV-Live-Event in Deutschland eine große Zukunft hat und damit auch für andere Sender attraktiv ist", so Dornboos vor wenigen Wochen.
Der Kölner Privatsender hatte "Die Passion" erstmals in diesem Jahr am 13. April kurz vor Ostern auf dem Essener Burgplatz aufgeführt und zeitgleich im Fernsehen ausgestrahlt. Danach hatten die Senderverantwortlichen eine positive Bilanz gezogen. (mal/KNA)