Kurioses aus der Kirche: Ein verliebter Gott und ein krümeliger Jesus
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Wenn Kinder einen Ausflug in die Kirche machen, kann schon mal ein Priester mit einem der Heiligen Drei Könige verwechselt werden. Aber nicht nur Kinder vertauschen manchmal die Protagonisten. Auch Erwachsenen passiert das. Besonders heikel ist es, wenn der Trauergast bei einer Beerdigung gar kein Trauergast ist…
Kindergarten- und Grundschulgruppen
Kinder verstehen tiefe Bedeutungen manchmal intuitiver als Erwachsene. Das hat auch Manuela Knopp erlebt, als sie Praktikantin in einem Kindergarten war.
"Es war Gottesdienst mit dem Kindergarten. Ich hatte damals immer eine Herzkette an. Für ein Kind war das ganz wichtig und es sagte mir immer wieder, dass ich verliebt bin. Während der Predigt entdeckte das Kind ein Herz in der Kirche und brüllte mir über die Bänke zu: 'Guck mal, Manuela, der liebe Gott ist verliebt, wie du.' Alle lachten und ich wäre am liebsten im Erdboden versunken. Der Pfarrer hat es sehr gut in die Predigt aufgenommen."
Kein Grund, direkt den Kopf in den Sand zu stecken. Die anderen kleinen Gottesdienstbesucher hat es bestimmt nicht gestört. Außerdem hatte das Kind ja Recht, Gott liebt alle Menschen.
Ein Kind in der Gruppe von Ulrich Kobelke sieht das mit dem Glauben deutlich pragmatischer und weniger symbolhaft.
"Im Rahmen des Religionsunterrichts einer 1. Grundschulklasse besuchten die Kinder mit ihrem Lehrer die katholische Kirche. Zum Tabernakel erklärte der Lehrer: 'Da wohnt Jesus!' – Ein kleiner Junge protestierte: 'Das ist unmöglich, der ist doch viel größer!' Der Lehrer erklärte, dass Jesus in Gestalt des Brotes im Tabernakel sei. Am Ende des Kirchenbesuchs wollte der Lehrer von dem Buben nochmal wissen, was er sich gemerkt hatte und fragte nach der Bedeutung des Tabernakels. Der kleine Junge erklärte: 'Da sind die Krümel von Jesus drin!'"
Auch Claudia Miethkes Sohn nimmt manches in der Grundschule noch sehr wörtlich und findet schnell ganz eigene Erklärungen. Der alte Pfarrer war gerade in den Ruhestand gegangen, der neue kam aus Togo:
"Um diese Zeit wurde im Religionsunterricht die Weihnachtsgeschichte durchgenommen und als die Lehrerin an die Stelle kam, dass einer der Weisen schwarz gewesen sei, platzte mein Kleiner heraus: 'Den kenn ich! Das ist unser neuer Pfarrer!'"
Verwechslungen
Verwechslungen gibt es natürlich auch, wenn keine Schulklasse im Spiel ist. Davon kann Claudia Miethke ebenfalls ein Lied singen (bzw. auf der Orgel spielen). Bei einer Kommunion spielt der Organist… und spielt … und spielt. Er hört einfach nicht auf. Schließlich ruft der Pfarrer zur Empore: "Heinz, jetzt hör endlich auf, das Konzert ist erst heute Abend!"
Richard Pahl war vor seinem Ruhestand Pastoralrefent. Bei seiner Arbeit wurde er das ein oder andere Mal von der Gemeinde mit dem Priester verwechselt. Besonders heikel war das sicherlich beim Friedensgruß. Warum? Er wurde nach dem Gottesdienst mal entsetzt gefragt: "Wer ist denn die Frau, die Sie beim Friedensgruß immer küssen?" Entwarnung, es war seine Ehefrau.
Nicht nur der Unterschied zwischen Pfarrer und Pastoralreferent, auch kleine Feinheiten in der Orthografie müssen nicht vor Verwirrung schützen. Der Schwiegersohn von Roswitha Wilhelmer arbeitet bei der Firma Pabst. Im Gottesdienst hörte dann ihr Enkelsohn, dass der Priester für den Papst betet. Er freute sich: "Das ist aber nett, dass der Herr Pfarrer für den Chef von Papa betet."
Als Priester ist der Chef von Guy Diederich wirklich der Papst. Aber auch das feit ihn nicht vor der Verwechslungsgefahr…
"Als junger Kaplan musste ich einmal spontan eine Beerdigung übernehmen, da der Pfarrer plötzlich verhindert war. Ich kannte weder die Familie noch die Umstände, wusste nur, dass der Tote ein 80-jähriger, lediger Mann war. Auf dem Friedhof standen die Angehörigen ziemlich weit vom Sarg entfernt und sprachen untereinander. Nur ein einziger älterer Mann stand neben dem Sarg. Bei den Gebeten haben die Angehörigen nicht mitgemacht und weiter unter sich geredet. Nur der Mann neben dem Sarg war andächtig und betete mit. Ich dachte, er sei der Bruder des Verstorbenen und wandte mich mit den Trostworten immer mehr an ihn und drehte schlussendlich den Angehörigen den Rücken zu. Ich war froh, wenigsten diesem Mann die christliche Trostbotschaft geschenkt zu haben. Nach der Beerdigung traf ich den Mann am Friedhofstor und er sagte mir: 'Guten Tag Herr Kaplan, wir beide kennen uns noch nicht!' - 'Nein, sagte ich, 'Sie sind wohl der Bruder des Verstorbenen!' 'Nein', antwortet er, 'ich bin der Schreiner von dem Sarg!'"
Auch schon eine skurrile Geschichte erlebt?
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