Bätzing: Ad-limina-Besuch der deutschen Bischöfe ist große Chance
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, sieht im anstehenden Ad-limina-Besuch der deutschen Bischöfe eine große Chance. "Es gibt klar erkennbaren Gesprächsbedarf, gerade über das, was wir als Weg der Umkehr und Erneuerung für die Kirche in unserem Land im Synodalen Weg zusammen mit vielen machen", sagte er am Samstag in Limburg. Die Bischöfe wollten die Themen des Reformprozesses und auch ihre Differenzen offen und ehrlich ansprechen, so der Limburger Bischof. Es sei wohl auch kein Zufall, dass sie gerade jetzt nach Rom eingeladen worden seien. Ihm sei bewusst, dass es in Rom "viel Unverständnis zu unserem Weg gibt". Daher sei er "sehr dankbar, dass wir wirklich viel Zeit haben, darüber miteinander zu reden".
Er habe den Eindruck, dass dies auch die vatikanischen Stellen wüssten und die Chancen nutzen wollten. Es gebe sehr hohe Erwartungen an den Besuch und ein bislang so nie dagewesenes öffentliches Interesse. Das sei gut, aber auch eine Herausforderung. "Es trifft mich persönlich sehr, dass so viele Menschen aus der Kirche austreten", sagte Bätzing weiter. "Sie geben damit ein Votum ab und zeigen mir, dass sie nicht mehr damit einverstanden sind, wie sich Kirche darstellt." Dennoch gebe es Gründe zu bleiben. Der Bischof verwies auf das Engagement zahlreicher haupt- und ehrenamtlicher Kirchenmitglieder für Caritas, Kindertagesstätten, Schulen, Erwachsenenbildung oder Jugendarbeit.
Bischof von Münster wurde vom Papst empfangen
Unterdessen wurde bekannt, dass sich der Münsteraner Bischof Felix Genn bereits in Rom befindet und von Papst Franziskus empfangen wurde. Das Treffen fand zwei Tage vor dem offiziellen Beginn des Ad-limina-Besuchs der deutschen Bischöfe statt. Gesprächsinhalte wurden bislang nicht bekannt. Laut dem Bistum Münster war der Termin schon länger geplant gewesen. Neben Genn, der Mitglied der vatikanischen Bischofsbehörde ist, empfing der Papst am Samstag auch den Leiter der Behörde, Kardinal Marc Ouellet. Genn war zuletzt im Februar zu Gesprächen im Vatikan.
Am Montag beginnt der bis zum 20. November geplante Ad-limina-Besuch aller deutschen Bischöfe. Im Mittelpunkt dieses regelmäßigen Treffens stehen die Berichte der Diözesanbischöfe über die Lage in ihren Bistümern. Ein weiteres Thema soll der Synodale Weg in Deutschland sein. Der letzte derartige Besuch der Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz im Vatikan liegt genau sieben Jahre zurück. (rom/KNA)