Im Bistum Würzburg werden alte Kirchenlieder mit neuem Text gesungen
Im Bistum Würzburg ist ein neues Liederbuch entstanden, das neue Texte zu altbekannten Melodien enthält. Initiiert wurde es von Fachleuten für Seniorenseelsorge, wie der Pressedienst des Ordinariats Würzburg am Donnerstag mitteilte. Es heißt "Mit anderen Worten" und enthält demnach 72 umgedichtete Lieder aus dem katholischen Gesangbuch "Gotteslob", dem "Troubadour für Gott" und auch Volkslieder.
"Das Liederbuch ist gedacht für alle Menschen, die neu danach suchen, wie christlicher Glaube in unserer Zeit zur Sprache gebracht werden kann", sagen die Initiatoren Franz Schmitt und Volkmar Franz. Manche Begriffe in alten Texten seien nicht mehr zeitgemäß.
Nicht in der traditionellen "Kirchensprache"
Die Herangehensweise der Autorinnen und Autoren veranschaulicht Schmitt an einem Beispiel, einem der meistgesungenen katholischen Kirchenlieder, entstanden 1875. Die erste Strophe beginnt so: "Ein Haus voll Glorie schauet weit über alle Land", aus ew'gem Stein erbauet von Gottes Meisterhand." Im neuen Liederbuch lautet sie nun: "Ich träume von der Kirche, die ohne Macht besteht, die Jesu Botschaft kündet, dass Gott im Menschen lebt."
Die neuen Texte seien "geerdet" und nicht in der traditionellen "Kirchensprache" verfasst, sagen Franz und Schmitt. Aus jedem Lied "schimmert vor allem ein ganzes Stück eigener Spiritualität durch". Im Vorwort schreibt der Würzburger Domvikar und Autor vieler spiritueller Bücher, Paul Weismantel: "Wenn ich etwas mit anderen als den gewohnten Worten sage, klingen sie meist anders, wecken sie eine gesunde Neugier, lassen mich neu aufhorchen, wo ich vorher manches überhört habe." (KNA)
Service
Michael Pfeifer (Hg.), "Mit anderen Worten. Neue Texte zu bekannten Melodien", Verlagsatelier Michael Pfeifer Aschaffenburg 2023, 105 Seiten, 11,80 Euro.