Gruppe "Maria 1.0" kritisiert erneut Synodalen Weg
Die Initiative "Maria 1.0" hat erneut den Synodalen Weg kritisiert. Sprecherin Clara Steinbrecher rief die deutschen Bischöfe kurz vor ihrer Frühjahrsvollversammlung in der kommenden Woche in Dresden auf, ihre Stimme gegen das Reformprojekt zu erheben. Es sei "nichts anderes als ein inhaltlicher und formaler Angriff" auf die katholische Kirche, so Steinbrecher am Samstag in Eichstätt. Angesichts verschiedener Stellungnahmen aus Rom könne kein Bischof schweigen. Die Oberhirten hätten die Aufgabe, die Lehre der Kirche "unverkürzt und getreu" dem Volk Gottes zu verkünden. Daher müssten sie nun "in Freimut und Wahrheit die Stimme erheben."
"Die Gefahr einer wiederholten Kirchenspaltung aus Deutschland" stehe im Raum. Das Synodalpräsidium blende die Kritik am Synodalen Weg komplett aus "Wenn überhaupt auf die römische Kritik eingegangen wird, dann wird sie belächelt oder als Randnotiz abgetan", so "Maria 1.0".
Letzte Vollversammlung des Synodalen Wegs im März
Seit 2019 beraten die deutschen katholischen Bischöfe und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) über mögliche Reformen in der Kirche. Ausgangspunkt ist eine jahrelange Kirchenkrise, die der Missbrauchs-Skandal verschärft hat. Vom 9. bis 11. März soll die letzte Vollversammlung des Synodalen Weges in Frankfurt stattfinden. Geplant ist, die Gespräche im Rahmen eines von Bischöfen und Laien besetzten Synodalen Rates fortzusetzen. Vorbereiten soll das neue Gremium ein Synodaler Ausschuss.
Mitte Januar wurde ein Vatikanschreiben bekannt, dass diesen Bestrebungen einen Riegel vorschiebt. Weder der Synodale Weg noch ein von ihm eingesetztes Organ noch eine nationale Bischofskonferenz seien befugt, einen Synodalen Rat einzurichten. Ein solches Gremium beschneide die Autorität der Bischöfe. Deutsche Bischöfe seien zudem nicht zur Teilnahme an einem Synodalen Ausschuss verpflichtet. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofkonferenz, Bischof Georg Bätzing, kündete darauf an, weiter am Synodalen Weg festzuhalten.
Bei ihrer Frühjahrsvollversammlung in Dresden wollen die Bischöfe unter anderem über weitere Konsequenzen aus dem Missbrauchsskandal und den Weltjugendtag in Lissabon sprechen. (gho/KNA)