Dritter deutscher Bischof in der Vatikan-Behörde

Papst beruft Bischof Meier in Ökumene-Dikasterium

Veröffentlicht am 04.03.2023 um 12:34 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Ökumene ist dem Augsburger Bischof Bertram Meier in die Wiege gelegt – seine Eltern lebten in einer konfessionsverbindenden Ehe. Ökumene prägt auch sein Wirken als Priester und Bischof. Nun berät er auch den Vatikan zur Einheit der Christen.

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Papst Franziskus hat den Augsburger Bischof Bertram Meier zum Mitglied des Dikasteriums zur Förderung der Einheit der Christen berufen. Das teilte das Presseamt des Heiligen Stuhls am Samstag mit. In einer ersten Reaktion zeigte sich Meier erfreut: "Ökumene habe ich durch mein konfessionsverschiedenes Elternhaus in die Wiege gelegt bekommen. Da ist es ganz natürlich, dass mir die Einheit der Christen ein Herzensanliegen ist."

In seiner theologischen Dissertation befasste sich Meier mit ekklesiologischen Fragen der Ökumene. Vor seiner Bischofsweihe leitete er in Augsburg als Domkapitular von 2002 bis 2014 unter anderem das Referat für Ökumene. Seit Jahren vertritt er die katholische Kirche auf verschiedenen Ebenen in der "Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen" (ACK), derzeit als stellvertretendes Vorstandsmitglied der ACK auf Bundesebene. Meier ist zudem Mitglied der Ökumene-Kommission der Deutschen Bischofskonferenz (DBK).

Woelki und Feige bereits Mitglied

Mit dem Augsburger Bischof sind nun drei deutsche Diözesanbischöfe Mitglied des Dikasteriums. Neben Meier gehören bereits der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki und der Magdeburger Bischof Gerhard Feige dem Dikasterium an. Außerdem beraten drei weitere Deutsche das Dikasterium als Konsultoren: Der Paderborner Professor für Ökumenische Theologie Wolfgang Thönissen sowie die beiden in der Schweiz lehrenden Dogmatikerinnen Barbara Hallensleben und Eva-Maria Faber.

Das heutige Dikasterium wurde 1960 durch Papst Johannes XXIII. unter dem Namen "Sekretariat zur Förderung der Einheit der Christen" als Vorbereitungskommission für das Zweite Vatikanische Konzil gegründet. Gemäß der heute geltenden Kurienordnung hat die Behörde die Aufgabe, sich "für die Ökumene sowohl innerhalb der katholischen Kirche als auch in den Beziehungen zu anderen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften einzubringen, um die Einheit unter den Christen wiederherzustellen". Seit 2010 wird die Behörde von dem Schweizer Kardinal Kurt Koch geleitet. Zuvor stand der ehemalige Rottenburg-Stuttgarter Bischof Walter Kasper von 2001 bis 2010 dem Dikasterium vor, das von 1988 bis zur Kurienreform im vergangenen Jahr den Namen "Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen" hatte. (fxn)