Stift Heiligenkreuz denkt über Niederlassung in Südtirol nach
Das österreichische Stift Heiligenkreuz hat Expansionspläne: Eine Delegation aus dem Stift im Wienerwald ist zum Kloster Säben nach Südtirol gereist. Dort gab es Gespräche mit dem Bischof von Bozen-Brixen, Ivo Muser, über die künftige Nutzung des Klosters. Das meldete die Presseagentur Kathpress am Freitag.
2021 hatten die dortigen Benediktinerinnen nach 300 Jahren das Kloster verlassen. Seither liegt es in der Aufsicht der Diözese, die bemüht ist, Säben als geistlichen Ort zu erhalten. "Die Gespräche mit den Zisterziensern sind sehr konstruktiv und werden in den nächsten Monaten vertieft", erklärte Bischof Muser am Freitag.
Diözesanökonom: Besiedelung große Herausforderung
"Selbst für eine gut aufgestellte Abtei wie jene der Zisterzienser von Heiligenkreuz mit einer jungen Gemeinschaft von circa 100 Mitbrüdern ist es eine große Herausforderung, ein Kloster wie Säben zu besiedeln", betonte der Brixener Diözesanökonom Franz Kripp als Rechtsvertreter des Klosters. Daher sei man froh, dass das Stift zugesagt habe, bis zum Sommer eine definitive Entscheidung zu treffen.
Das fast 900 Jahre alte Stift Heiligenkreuz ist das einzige Zisterzienserkloster weltweit, das seit der Gründung ohne Unterbrechung besteht. Gegründet wurde es 1133 rund 15 Kilometer südwestlich von Wien. Abt ist seit 2011 der aus Oberfranken stammende Maximilian Heim (61).
Seit 1802 gehört zum Stift eine Philosophisch-Theologische Hochschule für die Priesterausbildung. Sie wurde 2007 zum Besuch von Papst Benedikt XVI. (2005-2013) zur Päpstlichen Hochschule erhoben und führt seitdem den Namen von Benedikt XVI. im Titel. Derzeit zählen die Zisterzienser im Wienerwald rund 100 Mitglieder. Sie wurden 2008 zu Musikstars, als eine CD-Aufnahme ihrer Gregorianischen Gesänge zum Welthit wurde. (KNA)