Weltsynode: Österreichs Bischöfe erwarten Klärung zu Streitthemen
Österreichs Bischöfe befürworten den von Papst Franziskus ins Leben gerufenen weltweiten synodalen Prozess der katholischen Kirche. Man unterstütze den ihm eingeleiteten "Kulturwandel" aus tiefster Überzeugung, erklärte die Österreichische Bischofskonferenz am Freitag zum Abschluss ihrer Frühjahrsvollversammlung. Es handele sich um einen Vorgang, der in der Kirchengeschichte einmalig sei.
Franziskus hatte den Prozess 2021 eröffnet. In dem auf drei Jahre angelegten mehrstufigen Dialog soll die Kirche vor allem einen anderen Umgangsstil einüben und über Reformvorschläge sprechen. Im Oktober 2023 und im Oktober 2024 sind Versammlungen der Bischofssynode in Rom geplant. "Der Wunsch nach Reformen ist trotz widersprüchlicher Vorstellungen groß", hielten die Bischöfe aus der Alpenrepublik fest. Es gehe darum, konkrete Schritte zu unternehmen, "die für den Dienst der Kirche und ihre Glaubwürdigkeit erforderlich sind".
Aus Sicht des Salzburger Erzbischofs Franz Lackner ist die Phase des "Unterscheidens", bevor man später zu Entscheidungen auf weltkirchlicher Ebene komme, noch nicht abgeschlossen. Im bisherigen Verlauf seien Fragen wie jene der Zölibatsverpflichtung, Segnung homosexueller Paare oder der Frauendiakonat angesprochen worden, ohne Weichenstellungen vorzunehmen, resümierte der Bischofskonferenz-Vorsitzende. Bei den Treffen in Rom im Oktober 2023 und 2024 würden aber wohl Klärungen erfolgen. Zur Haltung der österreichischen Bischöfe zu einer Aufhebung des Pflichtzölibats für Priester sagte Lackner diplomatisch: "Es ist niemand radikal dagegen, und es schreit niemand, es muss morgen kommen." (KNA)