Weihbischof Wübbe leitet Diözese interimsweise

Nach Bode-Rücktritt: Bistum Osnabrück hat Diözesanadministrator

Veröffentlicht am 28.03.2023 um 10:24 Uhr – Lesedauer: 

Osnabrück ‐ Am Samstag wurde überraschend der Rücktritt des Osnabrücker Bischofs Franz-Josef Bode bekannt gegeben. Nun wählte das Domkapitel einen Übergangsleiter für die Diözese. Auch dessen Ständiger Vertreter steht fest.

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Das Osnabrücker Domkapitel hat Weihbischof Johannes Wübbe zum Diözesanadministrator für das Bistum Osnabrück gewählt. Die Wahl war durch den Rücktritt von Bischof Franz-Josef Bode am vergangenen Samstag nötig geworden, teilte die Diözese am Dienstag mit. Der Diözesanadministrator leitet das Bistum in der Zeit der Sedisvakanz, also so lange, bis ein neuer Bischof bestimmt ist. Zum Ständigen Vertreter ernannte Wübbe den bisherigen Generalvikar Ulrich Beckwermert.

Der Diözesanadministrator hat, solange der Bischofsstuhl im Bistum nicht besetzt ist, grundsätzlich die gleichen Rechte und Pflichten wie ein Diözesanbischof. Er darf in dieser Zeit allerdings keine Entscheidungen treffen, die den nächsten Bischof binden oder in seiner Amtsführung hindern. Das bedeutet zum Beispiel, dass ein Administrator in der Sedisvakanz keine neuen Pfarrer ernennen darf. Seinen "Ständigen Vertreter" bestimmt der Administrator selbst. Der Vertreter übernimmt kommissarisch die Aufgaben des Generalvikars, also in erster Linie die Leitung der Bistumsverwaltung.

Weihbischof seit 2013

Wübbe (57) ist seit 2013 Weihbischof in Osnabrück und seit 2021 als Domdechant Vorsitzender des Domkapitels. 1993 wurde er vom damaligen Osnabrücker Bischof Ludwig Averkamp zum Priester geweiht. Nach Kaplansjahren in Osnabrück und Meppen wurde er im Jahr 2000 zum Jugendseelsorger des Bistums ernannt, gleichzeitig war er Präses des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) in der Diözese Osnabrück. Von 2010 bis zu seiner Ernennung zum Weihbischof war Wübbe Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Spelle, Schapen, Lünne und Venhaus. Seit 2021 ist er zudem Jugendbischof der Deutschen Bischofskonferenz (DBK).

Beckwermert (58) amtierte seit 2020 als Generalvikar von Osnabrück. 1990 wurde er zum Priester geweiht. Nach Stationen in Ahrensburg, Fürstenau und Bohmte-Hunteburg ernannte ihn Bode 2001 zum Dompfarrer in Osnabrück. 2008 übernahm er zusätzlich das Amt des Regens, also des Verantwortlichen für die Priesterausbildung. Von 2016 bis 2020 war er als Personalreferent für die Koordination der Priester und der anderen hauptamtlichen Mitarbeitenden in der Seelsorge zuständig.

Bodes Rücktritt war am Samstag überraschend bekannt gegeben worden. Er begründete den Amtsverzicht vor allem mit eigenen Fehlern bei der Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch. Zugleich sagte er, dass es seine "zunehmend angeschlagene Gesundheit" ihm nicht mehr gestatte, seine Leitungsaufgaben in Osnabrück und in der Kirche in Deutschland noch weitere drei Jahre bis zur Vollendung seines 75. Lebensjahres "in der für das Amt erforderlichen Weise" wahrzunehmen. Am Montag erklärte ein Bistumssprecher, dass Bode Papst Franziskus seinen Rücktritt bereits in einem Schreiben vom 21. Januar angeboten hatte. (tmg)