Bischof Bode bot schon im Januar seinen Rücktritt an
Franz-Josef Bode hat Papst Franziskus seinen Rücktritt als Bischof von Osnabrück bereits in einem Schreiben vom 21. Januar angeboten. Der Amtsverzicht wurde dann Ende Februar zum 25. März angenommen, wie ein Sprecher des Bistums Osnabrück am Montag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) mitteilte. Das Rücktrittsgesuch sollte demnach nur dann öffentlich werden, wenn der Papst den Amtsverzicht auch annimmt.
Der Bischofssitz in Osnabrück ist seit Samstag vakant. Bode (72), der seit 2017 auch Vize-Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) war, begründete den Rücktritt vor allem mit eigenen Fehlern bei der Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch. Zugleich sagte er, dass es seine "zunehmend angeschlagene Gesundheit" ihm nicht mehr gestatte, seine Leitungsaufgaben in Osnabrück und in der Kirche in Deutschland noch weitere drei Jahre bis zur Vollendung seines 75. Lebensjahres "in der für das Amt erforderlichen Weise" wahrzunehmen.
Zwischenbericht zu Missbrauch belastete Bode
Die Universität Osnabrück hatte im September den Zwischenbericht einer Studie zu sexuellem Missbrauch im Bistum Osnabrück veröffentlicht. Darin wird Bode vorgeworfen, nicht pflichtgemäß auf Hinweise zu sexuellem Missbrauch reagiert zu haben. Im Dezember zeigte der Betroffenenrat der norddeutschen Bistümer den Bischof wegen seines Umgangs mit Missbrauchsfällen im Vatikan an. Einen seiner letzten öffentlichen Auftritte absolvierte Bode Anfang März bei der fünften und letzten Vollversammlung des Synodalen Weg, zu dessen Präsidium er gehörte.
Amtsbrüder Bodes bedauerten die Entscheidung, zollten ihm aber Respekt. "Gerne hätte ich Dich noch weitere Jahre an unserer Seite in der Deutschen Bischofskonferenz gesehen", sagte der DBK-Vorsitzende Georg Bätzing. Gleichzeitig verstehe er den Schritt. "Mit Dir verliere ich am heutigen Tag meinen engsten Mitstreiter auf dem Synodalen Weg, der noch viele Wegetappen für uns bereithält", so der Limburger Bischof. Hamburgs Erzbischof Stefan Heße und Hildesheims Bischof Heiner Wilmer äußerten ebenfalls Bedauern und Respekt. Heße dankte Bode für "das gute brüderliche Miteinander". Wilmer ergänzte, Bode sei ihm immer "ein wichtiger Gesprächspartner beim Thema der kirchlichen Entwicklung" gewesen. (tmg/KNA)