Rätselraten über Grund: Dieses Jahr kein Uhu-Nachwuchs am Speyerer Dom
Die Enttäuschung ist groß: Am Speyerer Dom gibt es in diesem Jahr keinen Uhu-Nachwuchs. Eine Begehung der potenziellen Nistplätze des ortsansässigen Uhu-Paares sei ergebnislos geblieben, teilte das Bistum am Mittwoch mit. Die aufgestellten Brutkästen seien leer gewesen und auch an anderen möglichen Stellen in den Türmen oder auf der Zwerggalerie, dem Säulengang unterhalb des Dachansatzes, seien keine Spuren eines Geleges zu finden gewesen.
Der ehrenamtliche Vogelsachverständige des Doms, Sven Ofer, kann sich das nicht erklären. "Wir haben das Paar zu Beginn des Jahres regelmäßig am Dom rufen hören und waren sehr zuversichtlich, dass sie hier auch brüten", so der Fachmann. Bauarbeiten habe es keine gegeben. Ob es an eigentlich verbotenen Drohnenflügen von Fotografen am Dom liege, bleibe reine Mutmaßung. Ein alternatives Brutquartier hatte das Uhu-Paar den Angaben Overs zufolge zwar in der Kirche St. Joseph gefunden: In deren Turm habe er vor wenigen Tagen ein verlassenes Gelege entdeckt. Allerdings werde es auch dort keinen Nachwuchs geben, da die drei Eier, die er vorgefunden habe, bereits kalt gewesen seien, so der Sachverständige.
In den vergangenen Jahren hatte es durchgehend Brutversuche am Dom gegeben. Im März schlüpften 2022 drei Uhu-Jungen an einem der drei Brutkästen an der Kathedrale. Im Juli wurde jedoch die traurige Nachricht bekannt, dass zwei von ihnen gestorben sind. (mal)