Franziskus würdigt Einsatz der ungarischen Kirche für Geflüchtete

Papst trifft Bedürftige in Ungarn – Aufruf zur Nächstenliebe

Veröffentlicht am 29.04.2023 um 11:15 Uhr – Lesedauer: 

Budapest ‐ Papst Franziskus hat das Engagement der katholischen Kirche in Ungarn für Bedürftige gewürdigt. An einer Begegnung in der Elisabethkirche nahmen auch eine Familie aus der Ukraine, Geflüchtete aus anderen Ländern und Bedürftige aus Ungarn teil.

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Papst Franziskus hat das Engagement der katholischen Kirche in Ungarn für Bedürftige gewürdigt. Bei der Aufnahme von Geflüchteten aus der Ukraine danke er ihrem Netzwerk nicht nur für die Großherzigkeit, sondern auch für die Begeisterung, sagte der Papst bei einer Begegnung am Samstag in der Elisabethkirche unweit des Bahnhofs Keleti – einem Ankunftsort auch für viele Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. Nach Schätzungen haben seit Beginn des russischen Angriffs weit mehr als eine Million Ukrainerinnen und Ukrainer ihr Heimatland zunächst Richtung Ungarn verlassen; einige Zehntausend sind nach wie vor dort.

Neben Vertretern von Caritas, Maltesern und Ordensgemeinschaften waren unter den rund 600 Teilnehmern auch eine Familie aus der Ukraine, Geflüchtete aus anderen Ländern und Bedürftige aus Ungarn. Franziskus rief zur Barmherzigkeit auf, "gegenüber allen, besonders gegenüber denen, die von Armut, Krankheit und Schmerz gezeichnet sind". Es brauche eine Kirche, die die Sprache der Nächstenliebe fließend spreche, so der Papst. "Eine Universalsprache, die alle hören und verstehen, auch diejenigen, die am weitesten entfernt sind, auch diejenigen, die nicht glauben." Franziskus rief die Ungarn auf, die Nächstenliebe in die Kirche und in ihr Land zu tragen.

Privatbesuch in einem katholischen Heim für behinderte Kinder

Begonnen hatte der Papst seinen zweiten Reisetag in Budapest mit einem Privatbesuch in einem katholischen Heim für behinderte Kinder. Am Samstagmorgen fuhr das Kirchenoberhaupt in das Batthyany-Strattmann-Blindeninstitut, in dem rund 70 Kinder und Jugendliche mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen betreut werden. Das etwas abseits vom Stadtzentrum gelegene Areal umfasst mehrere Gebäude mit Wohn- und Gemeinschaftsräumen, Kindergarten, Schule, Werkstatt- und Therapieräumen sowie eine Kapelle. Gründerin war die Ordensfrau und ausgebildete Sonderpädagogin Anna Feher (1947-2021). Sie engagierte sich zunächst in der Seelsorge für Sehbehinderte in Budapest. Heute wird das Institut von der katholischen Organisation Koszisz betrieben, einem Teil des Kolpingwerks Ungarn.

Am Nachmittag wird Papst Franziskus sein Reiseprogramm mit einer großen Begegnung mit Jugendlichen fortsetzen. Mehr als 10.000 junge Menschen werden in der Laszlo-Papp-Halle in Budapest erwartet. (stz/KNA)