Blut des heiligen Januarius verflüssigte sich vor feierlicher Prozession

San Gennaro-Blutwunder in Neapel erneut eingetreten

Veröffentlicht am 06.05.2023 um 20:03 Uhr – Lesedauer: 

Neapel ‐ Dreimal im Jahr schaut ganz Neapel gespannt auf den Dom und hofft auf das Blutwunder des heiligen Januarius. Bleibt es aus, gilt das als Zeichen für Unheil. Heute Nachmittag gab es Grund zum Jubeln: das Wunder geschah.

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In Neapel hat sich erneut das Blutwunder des Stadtheiligen Januarius (ital. San Gennaro) ereignet. Wie lokale Medien berichten, habe sich das in einer Glasampulle aufbewahrte – eingetrocknete – Blut des neapolitanischen Stadtpatrons am Samstag um 17.03 Uhr im Dom Neapels verflüssigt. Der Erzbischof von Neapel, Mimmo Battaglia, informierte mit dem Bürgermeister der Stadt die Gläubigen über die Verflüssigung des Blutes. Im Anschluss zog eine feierlicher Prozession durch die Stadt.

Seit Jahrhunderten verflüssigt sich das Blut des Stadtpatrons am Samstag vor dem ersten Mai-Sonntag, dem Fest der Übertragung der Reliquien nach Neapel und an zwei weiteren Terminen: an seinem Gedenktag, dem 19. September, sowie am 16. Dezember, dem Gedenktag einer Warnung vor dem Vesuv-Ausbruch im Jahr 1631. Das Blutwunder ist seit dem Mittelalter belegt. Sein Ausbleiben gilt den Neapolitanern als schlechtes Omen. So geschehen beispielsweise im Dezember 2020. Kardinal Crescenzio Sepe versicherte damals, dies bedeute "keinerlei Vorzeichen von Unheil, weder Epidemien noch Kriege".

Bischof Januarius wurde der Überlieferung nach zur Zeit der Christenverfolgungen unter dem römischen Kaiser Diokletian am 19. September 305 in Pozzuoli bei Neapel enthauptet. Heute wird an diesem Tag das Fest des Schutzheiligen begangen. (ben)